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"Kein Lichtstrahl, er komme, woher er wolle, soll in Hinkunft unbeachtet und unerkannt in der Monarchie bleiben (...)." So lautete eine Zensurvorschrift im Habsburger-Österreich des Jahres 1810. Das galt somit auch für die luziden Gedanken eines Königsberger Philosophen, der so etwas wie einen Leuchtturm der Aufklärung errichtet hat: Immanuel Kant. Während die Bedeutung des 1804 verstorbenen Denkers in den deutschen Ländern schon bald erkannt wurde, war die Kant-Rezeption in Österreich zunächst von der Zensur überschattet. Sie erfolgte daher auf Umwegen und war eher ambivalent: Wurde Kant offiziell scharf kritisiert, so fand im "Untergrund" doch eine rege Beschäftigung mit seiner Philosophie statt. "Umwege" nennt sich demnach auch die Ausstellung zur Kant-Rezeption, die nun anlässlich des Internationalen Kant-Kongresses an der Universität Wien eröffnet wurde. Sie beleuchtet die Aufnahme der Kantischen Ideenwelt in Wien, zudem in ganz Österreich und in Osteuropa - und folgt sechs thematischen Wegweisern der Kant-Rezeption: die Zensur, der Wiener Kantianer Karl Leonhard Reinhold (1757-1823), Osteuropa, die Weltliteratur, der Wiener Kreis sowie die philosophische Strömung der Phänomenologie. Präsentiert werden Originalausgaben und Faksimiles, Textstellen aus Literatur und Wissenschaft sowie besondere Notizen und Ausschnitte aus Briefwechseln. Als Wanderausstellung wird die philosophiehistorische Schau im Frühjahr 2016 auch an der Karl-Franzens-Universität Graz und an der Universität Klagenfurt gezeigt.

Umwege. Annäherungen an I. Kant

Univ.-Bibliothek Wien (Foyer), bis 31.12.2015

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