Das Werden einer Zukunftsregion

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Oberösterreich feiert das "Jahr der Identität" und widmet diesem Jubiläumsjahr eine Reihe von Veranstaltungen und Projekten. Die Menschen sind aufgefordert, ihre Erinnerungen zu Papier zu bringen, um die Geschichte eines Landes lebendig werden zu lassen.

Das Bundesland Oberösterreich feiert heuer seinen 90. Geburtstag und nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für ein "Jahr der Identität" mit dem Ziel, binnen eines Jahres eine "Biografie" des Landes entstehen zu lassen, Brüche und Entwicklungsstränge aufzuzeigen, insgesamt also Geschichte für alle Bevölkerungsgruppen populär zu machen. Schließlich beantwortet sich die Frage, was Oberösterreich heute ist, auch durch die Erzählung dessen, wie es geworden ist. Daher steht das Jahr 2008 unter dem Motto "90 Jahre Oberösterreich - Vom Erzherzogtum zur (europäischen) Zukunftsregion".

Geschichtsbewusstsein ist nichts anderes, als die Form, in der das Vergangene einer Gesellschaft gegenwärtig ist. Wenn Menschen sich als Gemeinschaft begreifen, so hat das neben einer gemeinsamen Sprache und Kultur auch damit zu tun, dass sie sich über längere Zeiträume hinweg als Teil einer gemeinsamen Geschichte begreifen, Gemeinsamkeiten im Erleben und Erfahren teilen und sich in diesen Gemeinsamkeiten von anderen Gemeinschaften abheben.

In einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, Projekten und Ausstellungen ruft das Land Oberösterreich im Lauf des heurigen Jahres diese Geschichte ins Bewusstsein. Ziel ist es, erinnerte Geschichte in einer ganzheitlichen Sicht gegenwärtig zu halten, als wertvolles Orientierungskapital für Gegenwart und Zukunft und dabei Angebote für alle Bevölkerungsgruppen, vor allem auch für junge Menschen, zu bieten.

Festakte

* Festakt am 3. Mai 2008 im Landhaus anlässlich des "Landes-Feiertages", dem Tag des Hl. Florian.

* "Tag der Heimatvertriebenen" am 14. Juni 2008.

* Landes-Festakt am 2. November 2008.

Ausstellungen

* "Propaganda und Manipulation" - politische Plakate in Oberösterreich 1918-2008. Eröffnung am 10. April im Landeskulturzentrum Ursulinenhof (läuft bis 30. Juni).

* "Vom Erzherzogtum zum Bundesland": Das Stift St. Florian präsentiert erstmals seine zwischen 1890 und 1930 angelegte Postkartensammlung der Öffentlichkeit.

* "Oberösterreich-Markierungen": Markierung "typischer Orte" der Vergangenheit durch künstlerisch gestaltete Objekte; ein landesweites Kunstprojekt, ab September 2008.

* "Kulturhauptstadt des Führers": Eine Ausstellung im Schlossmuseum in Kooperation mit "Linz09", ab 16. September (Eröffnung), bis März 2009. Die Ausstellung widmet sich den Frage der Kontinuitäten und Brüche rund um die Jahre der nationalsozialistischen Diktatur (1938-1945) in Bezug auf das künstlerische Schaffen bzw. das Kulturleben in Oberösterreich und versucht, diese transparent zu machen.

* Parallel dazu findet in der Landesgalerie die Ausstellung "Politische Skulptur: Barlach/Kasper/Thorak/Wotruba" statt - ebenfalls als Kooperationsprojekt mit Linz09. Die Ausstellung geht der Frage nach, wie das jeweilige Werk der einzelnen Bildhauer in den unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Systemen vor und nach 1945 funktionierte bzw. auch heute noch funktioniert.

* "Mit Brief und Siegel. Das Werden des Landes Oberösterreich": Die wichtigsten Urkunden zur Geschichte des "Landes ob der Enns" werden anlässlich des Nationalfeiertags (Eröffnung 14. Oktober 2008) im Schlossmuseum gezeigt.

Musikalische Projekte/

Veranstaltungen

* Gedenken zum 100. Todestag von Hans Schnopfhagen, der die oberösterreichische Landeshymne vertont hat: "Schnopfhagen-Fest" in Oberneukirchen am 28./29. Juni.

* Kompositionswettbewerb und Uraufführung der prämierten Werke am 27. Juni im LKZ Ursulinenhof.

* Veröffentlichung verschiedener Variationen/Bearbeitungen der Landeshymne auf CD.

* "Konzert für Oberösterreich" des Bruckner Orchesters Ende Juni am Linzer Hauptplatz.

* "Oberösterreich und seine Menschen" - eine Landes-Chronik mit persönlichen Erinnerungen der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher: Das Projekt sammelt bis Oktober 2008 die nach Möglichkeit schriftlichen Erinnerungen (Tagebücher, Briefe usw.), aber auch Fotos und andere Dokumente von Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern aus der Zeit ab dem Ende des ersten Weltkrieges. Die interessantesten Einsendungen werden als Buch veröffentlicht. Die Beiträge werden auch ab Jänner 2009 im Rahmen einer Ausstellung im Linzer Landhaus vorgestellt. Aufbewahrt werden alle eingesandten Erinnerungen im Oberösterreichischen Landesarchiv.

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