Den "Hauch der Wildnis" bewahrt

Werbung
Werbung
Werbung

10 Jahre Nationalpark Kalkalpen: Natur so erhalten, wie sie immer war; und eine Erfolgsgeschichte für Flora und Fauna sowie nicht zuletzt für die Menschen in der Region und ihre Besucher.

Aus der schweren Geburt wurde ein schönes Kind", zieht der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer anlässlich des zehnjährigen Bestehens "Nationalpark Kalkalpen" positive Bilanz. Der Landeshauptmann ist froh, dass die Anlaufschwierigkeiten des Projektes mittlerweile lange überwunden sind.

Am 10. Jänner 1997 wurde zwischen dem Land Oberösterreich und dem Bund der Staatsvertrag zur Gründung des Nationalparks Kalkalpen unterzeichnet. Bereits ein Jahr vorher hat der Oberösterreichische Landtag einstimmig das Nationalpark-Gesetz verabschiedet. Und im Juli 1997 konnte der Nationalpark Kalkalpen - nach Unterzeichnung der Verträge mit den privaten Grundeigentümern - offiziell eröffnet werden.

Internationale Anerkennung

Im November des gleichen Jahres erhielt die Nationalpark Gesellschaft die internationale Anerkennung der IUCN (Weltnaturschutzorganisation) für die Kategorie II, Nationalparks.

Die Erfolge des letzten Jahrzehnts sprechen für sich: Die Fläche des Naturschutzgebiets ist von 16.700 Hektar auf knapp 21.000 Hektar gewachsen und damit zum größten Waldnationalpark Österreichs geworden. Nach anfänglichem Misstrauen gehören heute 17 Gemeinden zum Nationalpark und die Zahl der Personen, die an Freizeit-Angeboten des Parks teilnehmen, hat sich in den zehn Jahren auf über 78.000 verachtfacht.

Aktuell dürfe mit einer jährlichen regionalen Beschäftigung von 193 Arbeitsplätzen gerechnet werden, analysiert der Leiter des Studienzentrums für Internationale Analysen (STUDIA), Wolfgang Baaske. Bis 2016 rechnet man mit einem Umsatz von 15,9 Millionen Euro in der Region. "Ein in den Nationalpark Kalkalpen eingebrachter und von ihm wertschöpfend ausgegebener Euro bewegt einen Umsatz von 5,02 Euro", verdeutlicht Baaske die wirtschaftliche Bedeutung des Nationalparks.

Wichtig ist für Landeshauptmann Pühringer jedoch, dass die Weiterentwicklung des Nationalparks Kalkalpen trotzdem behutsam vorangehe; auf keinen Fall wolle man die Bewohner der Region überrollen. "Spezielle Schulungen bilden Mitarbeiter im Tourismusbereich aus", betont wiederum Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer. Sie sollen die Besucher auf das Gebiet neugierig machen.

Von Luchsen bis Urforellen

Was nicht zuletzt durch den "Hauch von Wildnis" des Nationalparks bei immer mehr Menschen erreicht wird. Besonders erlebbar wird dieser "wilde Nationalpark" vor allem durch seine hohe vertikale Erstreckung von 358 bis 1963 Meter Seehöhe und die damit verbundene sehr hohe Artenvielfalt mit 30 Waldgesellschaften, 50 Säugetierarten, 80 Brutvogelarten, 1000 verschiedenen Blütenpflanzen, Moosen und Farnen. Die tief eingeschnittenen Schluchten, über 200 Kilometer unverbaute Bachläufe, 800 Quellen sowie ein weit verzweigtes Höhlensystem ergänzen das unvergleichliche Ensemble.

Was die Tierwelt des Nationalparks Kalkalpen betrifft, ist sicherlich die Rückkehr des Luchses in die Region der spektakulärste Erfolg der letzten Jahre. Daneben dürfen aber auch die 1500 Schmetterlingsarten, die dichteste Haselhuhnpopulation Österreichs und Mitteleuropas oder die Ausbreitung der Urforelle nicht vergessen werden. Bislang verfügt der Nationalpark über 72 % Wildnisbereich, der in den nächsten Jahren noch auf 87 % anwachsen wird. 150 der insgesamt 300 km Forststraßen werden somit nicht mehr benötigt und außer Nutzung gestellt. Gleichzeitig wurden alte Steige zu neuen Wanderwegen revitalisiert. Der Nationalpark verfügt über 140 km Mountainbikewege, 100 km Reit-und über 160 km Wanderwege. Neben den 10 Angebotsgruppen für Besucher - Veranstaltungen, Bildung, Partnerschaften, Fachexkursionen, Naturerlebnis etc. - ist der Nationalpark besonders für seine herausragenden Wandermöglichkeiten bekannt und beliebt. In den vergangenen 10 Jahren haben das bereits rund 2 Millionen Wanderer genützt - im Jubiläumsjahr sind auch Sie sehr herzlich eingeladen!

Veranstaltungen

4. April 2007: Saisonstart;

30. Mai bis 1. Juni: Fachtagung "Wildnis spüren!" in Windischgarsten;

16. Juni: Festakt 10 Jahre Nationalpark Kalkalpen mit Standlmarkt und Volksmusik;

17. Juni: Familientag in Windischgarsten;

5. August bis 16. September:Almsommer mit Kultur-kulinarischen Wanderungen auf Nationalpark Almen (jd. Sonntag)

15. August: Almwandertag auf eine Nationalpark-Alm;

September: Volkslauf vom NP Zentrum in die Breitenau;

K & K Festival: Kalkalpen-Kammermusikfestival;

29. September oder 6. Oktober: Kulturgeschichtliche Spurensuche im NP; Tagung der Arbeitsgemeinschaft Regional-und Heimatforscher mit Exkursion;

26. Oktober: ORF Wanderung in der Nationalpark Region mit Abschluss des Festjahres;

Mehr Info: www.kalkalpen.at

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung