Der Fütterungsversuch und die AR-Gene

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Zurzeit werden toxikologische Risiken von GV-Pflanzen mittels 90-Tage Fütterungsversuchen mit Nagern ermittelt. Jürgen Zentek hat Mitte November die Ergebnisse eines Langzeitfütterungsversuchs publik gemacht. Dabei bestand die Diät der Mäuse zu einem Drittel aus GV-Mais (Sorte: NK603xMON810), die Kontrollgruppe bekam eine nah verwandte, nicht gentechnisch veränderte Maissorte. Konkret wurden zwei Versuchsdesigns angewandt: Eine Multigenerationenstudie mit vier Mäusegenerationen und die Methode der fortlaufenden Zucht mit vier Würfen. Bei letzterer Methode wurden in der GV-Mais-Gruppe bei den dritten und vierten Würfen signifikant weniger Junge geboren.

Neue Gene in eine Pflanze einzuschleusen, ist nicht leicht. Bei der Ackerschmalwand, einer Modellpflanze der Genetiker, etwa gelingt dies in fünf von tausend Versuchen. Doch wie lassen sich die genetisch veränderten Zellen überhaupt identifizieren? Mit einem Trick: Etwa mit Antibiotikaresistenz-Genen (kurz: AR-Gen). Mit dem neuen Gen wird zusätzlich ein AR-Gen eingebracht. Wenn die Pflanzenzellen auf einen mit dem Antibiotikum getränkten Nährboden gesetzt werden, sterben alle Zellen ab - außer jene, die das Antibiotikaresistenz-Gen (und das neue Gen) enthalten. Müsste die Biotech-Industrie auf diese günstige Methode verzichten, müsste sie existierende GV-Pflanzen abermals neu entwickeln - eine teure Sache. (tm)

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