Der Gravitationslinseneffekt

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Wie entdeckt man Materie, die keine sichtbare Strahlung abgibt? Dafür bedienen sich Wissenschaftler einer indirekten Methode, die auf Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie basiert. Demnach krümmen Objekte mit großer Masse die Raumzeit. Auch Licht wird durch diesen Effekt von seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt. Beobachtet man weit entfernte Galaxien, deren Licht auf seinem Weg zum Beobachter große Massen passiert hat, erkennt man die Lichtbeugung anhand charakteristischer Verzerrungen des empfangenen Bildes. Von Gravitationslinseneffekt spricht man, weil die sich krümmende Masse wie eine optische Linse wirkt. Die Verzerrung ist abhängig von der Größe der beteiligten Masse sowie der relativen Lage von Beobachter, Masse und Lichtquelle zueinander. So gibt es Bildwiederholungen wie bei alten Fernsehern, Helligkeitsabweichungen oder ringförmige Muster (die sogenannten Einstein-Ringe). Wenn Licht an einem Ort im Universum gebeugt wurde, an dem es keine sichtbare Materie gibt, muss sich dort also Dunkle Materie befinden. (r. l.)

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