Der Kuß: CamilleClaudel und Rodin

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Ein Ballettabend aus dem Reich der Bildhauerei, der Kunst der Skulptur: Peter Breuer hat Auguste Rodins Plastik "Der Kuß" genommen, um im Salzburger Landestheater die Geschichte einer Liebe, einer Ausbeutung, eines Abschiebens in das Irrenhaus zu erzählen, die Geschichte von Camille Claudel und Rodin.

Camille, selbst eine hochbegabte Bildhauerin, im Schatten Rodins stehend, der ihrer, nach einer Zeit stürmischer Liebe, überdrüssig wird, verzweifelt. Die Familie Claudel nimmt die Abwendung Rodins wegen einer anderen Frau, was Camille schier in den Wahnsinn treibt, als Anlaß, die Künstlerin bis zum Lebensende, und das waren 30 Jahre, in Irrenhäuser zu stecken.

Diese biographischen Notizen läßt Peter Breuer wie einen Film abrollen in einer erzählenden Choreographie, die in den großen Momenten sozusagen Arien anstimmt: Wie Camille und Rodin zueinanderfinden, wie mit der neuen Partnerin Rodins der Abstieg Camilles, die in ihren expressionistischen Ansätzen Rodin und seine Art der Bildhauerei hinter sich gelassen hatte, beginnt.

Diese Camille tanzt Muriel Estanco, die vom Land stammende junge Frau, selbstbewußt, emanzipiert, und schließlich die Verstoßene: Technisch perfekt auf der Spitze und im Sprung, vermittelt sie auch darstellerisch die Stationen des Lebens der Camille. Andoni Aresti-Landa als Rodin, Maria Jeleciakova als Rodins Lebensgefährtin Rose Beuret prägten neben Estanco diesen Abend zu Musik von Frances Poulenc, Claude Debussy und Maurice Ravel. Der langanhaltende Beifall und die vielen Bravi galten auch dem Ensemble, das an diesem Abend unentwegt gefordert war.

Quotenhai Nieroster sein Schlußliedchen im Hals stecken.

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