Am 17. Jänner besuchte Papst Benedikt XVI. die Große Synagoge in Rom. Zuletzt hatte es wegen des Seligsprechungsverfahrens für Papst Pius XII. erneut Spannungen zwischen Judentum und Vatikan gegeben. Auch der Präsident der jüdischen Gemeinde in Italien, Riccardo Pacifici (re.), übte in seiner Ansprache Kritik am Schweigen von Pius XII. zur Ermordung der Juden während des NS-Regimes. Benedikt XVI. ging darauf nicht explizit ein, er verteidigte aber die Hilfsbemühungen des Vatikans während der Schoa. Der Papst nahm vor allem klar gegen den Antisemitismus Stellung. Er erinnerte daran, dass die Kirche wiederholt die diesbezüglichen Versäumnisse ihrer Kinder verurteilt habe. Benedikt XVI. forderte Katholiken und Juden auf, gemeinsam den Weg „der Versöhnung und der Brüderlichkeit“ zu beschreiten und benannte dazu für die Katholiken das II. Vatikanum als Fixpunkt, auf den man sich ständig beziehen könne. (APA/ofri)
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