Der Schrecken totaler Gleichheit

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Paradiesische Zustände herrschen scheinbar in der postapokalyptischen Gesellschaft, in der Teenager Jonas lebt: Keinen Streit und keine Gewalt gibt es, aufgeräumt und sauber sind die Wohnungen und Parks. Als Jonas aber am Ende seiner Schulzeit ausgewählt wird, um von einem alten Mann namens "The Giver" die Erinnerungen an die untergegangene menschliche Zivilisation zu übernehmen, entdeckt er, dass das Leben ungleich reicher sein kann. Bald beginnt er, gegen die gleichgeschaltete und emotionslose Gesellschaft zu rebellieren.

Von "1984" und "Brave New World" beeinflusst

Von Aldous Huxleys "Brave New World" und George Orwells "1984" beeinflusst ist Lois Lowrys Bestseller "Hüter der Erinnerung", Vorlage wie Film richten sich an jugendliches Publikum. Dicht und sich langsam steigernd beschwören Kameramann Ross Emery in Schwarzweißbildern, in die sich langsam Farben einschleichen, und Ausstatter Ed Verreaux den Schrecken dieser Hölle im Paradies. Eindrücklich vermitteln in die Erzählebene eingeschnittene farbintensive Blitzlichter aus der Vergangenheit, bei denen Regisseur Phillip Noyce auch auf dokumentarisches Material zurückgreift, im Kontrast dazu die Fülle des menschlichen Lebens, aber auch dessen Ambivalenz zwischen Freud und Leid. Doch die Erzählweise ist zu kraftlos und die Figuren bleiben trotz Starbesetzung (Jeff Bridges, Meryl Streep) zu blass, als dass dieser inhaltlich interessante Science-Fiction-Film wirklich packen könnte.

The Giver - Hüter der Erinnerung (The Giver)

USA 2014, Regie: Phillip Noyce. Mit Jeff Bridges, Meryl Streep, Brenton Thwaites. Constantin. 97 Min.

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