Der Weg zur Erinnerung

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Mit der Berufung des deutschen Regisseurs Claus Peymann an die Spitze des Burgtheaters könnten der ersten Bühne des Landes neue Möglichkeiten eröffnet werden. Diese betreffen nicht nur die Theaterbesucher. Durch die Spielplangestaltung, durch den Stil der Aufführungen, durch das Hervorheben bedeutender Schauspielerpersönlichkeiten können vom Burgtheater kulturhistorisch bedeutsame, auch politisch wirksame Vorbilder geschaffen werden. […]

Die Lehren aus der Ära Benning und die Hoffnungen, die an eine Direktion Peymann geknüpft werden können, machen es notwendig, auf eine einfache, offenbar in Vergessenheit geratene Tatsache hinzuweisen: Das Burgtheater ist nicht irgendeine deutschsprachige Bühne, sondern das österreichische Nationaltheater. […]

Es ist […] die Pflicht des österreichischen Nationaltheaters, neben den Werken österreichischer Klassiker, die Hans Weigel als "Evergreens“ bezeichnet, Stücke österreichischer Autoren der Gegenwart zu zeigen. Gerade in dieser Hinsicht hat Peymann durch seine Bemühungen um Thomas Bernhard gute Vorsätze erkennnen lassen.

Es ist die Pflicht des österreichischen Nationaltheaters, auf der Höhe der Zeit zu sein, das heißt, Weltliteratur und Welttheater im Geiste unserer Kultur, in fruchtbarer Wechselwirkung mit dem Publikum einen unverwechselbaren Stil zu entwickeln, mit einem Wort: als geistige Werkstatt dieses Landes zu dienen. Nr. 13 / 28. März 1984

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