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Lange Zeit sagte man dem deutschen Film übertriebenes Problematisieren und schwerfällige, verkrampfte Dialoge nach. Doch schon im Vorjahr kamen erfrischend humorvolle Produktionen wie etwa "Der Eisbär" oder "Lola rennt" auf den Markt, die im internationalen Vergleich durchaus standhalten. Ein Trend zu mehr Professionalität, Spannung und vor allem Witz und Selbstironie zeichnet sich ab.

Bernd Eichingers neuester Film "Der grosse Bagarozy", eine Hommage auf Maria Callas, verwoben in eine mit Faust-Motiven gespickte Liebesgeschichte, setzt diese Entwicklung fort. In einem Puzzle aus "Komödie und Thriller, Normalität, Wahnsinn und Obsession" (Eichinger) begibt sich der - angebliche - Teufel (Til Schweiger) in Behandlung, um seine leidenschaftlich-obskure Beziehung zu "La Divina" aufzuarbeiten und beginnt schon sehr bald, mit der Psychiaterin (Corinna Harfouch) engen privaten Umgang zu pflegen. Um aber wirklich lieben zu können, gibt es nur einen Ausweg: Selbstmord in Form von Menschwerdung ... Eichinger balanciert mit diesem Konzept, in dem es von Metaphern und Allegorien nur so wimmelt, gekonnt zwischen Farce und Kitsch, und es ist ihm auf beeindruckende Weise gelungen, am magischen Ort der Mitte einer Brücke eine Filmwelt aufzubauen, die sich weder auf die eine noch auf die andere Seite ziehen läßt. (Der Roman zum Film von Helmut Krausser ist im Rowohlt-Verlag erschienen.)

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