Die Briefe van Goghs beeindruckten Tausende, ihr Erfolg ging dem der Bilder voran, sie brachen der ersten Welle der van-Gogh-Rezeption die Bahn. Er wurde als Prototyp des Unverstandenen und Gratwanderer zwischen Genie und Wahnsinn berühmt, dann bekam eine größere Zahl von Menschen Augen für die zunächst als verstörend empfundene Malerei. Das noble kleine Bändchen von Reclam bietet mehr als eine weitere Auswahl, die enthaltenen Briefe wurden neu übersetzt, die französischen anhand der Originale, jüngste Forschungen wurden berücksichtigt. Dadurch bietet diese Ausgabe einen direkten, ungeschönten, ungefilterten Zugang zu einem der großen Dokumente des Leidens an der Krankheit, am Unverstandensein, an der eigenen Sendung. H.B.
VINCENT VAN GOGH - BRIEFE
Auswahl, Herausgeber: Bobo Plachta Übersetzung: Christel Captijn-Müller, Winfried Jung
Philipp Reclam jun., Stuttgart 2001
440 Seiten, Ln., öS 218,-/e 15,84