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Die Erfolgsgeschichte des Frauenfußballs in Deutschland ist untrennbar mit ihrem Namen verbunden. Früher war Silvia Neid eine der besten Fußballerinnen der Welt, heute trainiert sie als Bundestrainerin die deutsche Frauen Nationalelf. Fünf Jahre nach den Männern haben Deutschlands Fußballerinnen nun die Chance, im eigenen Land ein WM-Sommermärchen zu schreiben und ihren Weltmeistertitel zu verteidigen. Cheftrainerin Silvia Neid gilt dafür als Erfolgsgarant.

Neid wurde 1964 geboren und wuchs in Walldürn in Baden-Württemberg auf. Nach ihrem Abschluss an einer Realschule arbeitete sie zunächst als Fleischfachverkäuferin, und Großhandelskauffrau. Neid spielt seit ihrem elften Lebensjahr in einem Frauenfußballverein und war somit eine der ersten Mädchen, die in einem Team spielten. Von 1955 bis 1970 war Frauenfußball offiziell mit der Begründung verboten, dass die weibliche Anmut durch Fußball schwinde. Beim ersten, vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) anerkannten Länderspiel im Jahre 1982 gegen die Schweiz war sie am Spielfeld. Als Team-jüngste schoss sie beim 5:1-Sieg zwei Tore. Es war gleichzeitig der Startschuss für ihre außerordentliche Sportkarriere. Die 1,66 Meter große Mittelfeldspielerin war seitdem bis 1996 in 111 Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft dabei und schoss für sie insgesamt 47 Tore. Drei Mal wurde sie Europameisterin, siebenfache deutsche Meisterin und sechsfache DFB-Pokal-Siegerin. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel meint: "Sie ist ein Glücksfall für den deutschen Frauenfußball.“ Die Weltmeisterschaft soll jetzt der Höhepunkt ihrer Laufbahn werden. Das deutsche Frauen-Team wurde bisher sieben Mal Europameister. Zwei Mal feierte Deutschland bereits den WM-Titel. Neid war bei jedem Erfolg dabei. Seit 2005 ist sie Cheftrainerin, zuvor war sie Assistentin ihrer Vorgängerin Tina Theune-Meyer und Nachwuchstrainerin.

Offiziell reicht der Einzug ins Halbfinale

Zahlreiche Spielerinnen, die heute zu den wichtigsten der Elf zählen, kennt Neid bereits aus dem Jugendauswahl-Team. Mit der Kapitänin Birgit Prinz, hat sie sogar noch zusammengespielt. Neid hält ihr Privatleben der Öffentlichkeit geheim, auch über ihren Umgang mit den Spielerinnen dringt nichts nach außen. Aber Silv, wie sie manche Spielerinnen nennen, ist bekannt dafür, dass sie höchste Ansprüche an ihre Truppe stellt. Offiziell spricht sie davon, "mindestens“ ins Halbfinale kommen zu wollen, der große Traum sei aber, "zum dritten Mal hintereinander Weltmeister zu werden“. Deutschland zählt neben den USA und Norwegen zu den Favoriten. Bereits zum WM-Auftakt vergangene Woche legte Neids Mannschaft mit einem 2:1 gegen Kanada einen Traumstart hin. 14,09 Millionen Zuschauer verfolgten das Spiel - so viele Fans saßen noch nie bei einem Frauenfußball-Spiel vor dem Fernseher. Insgesamt haben sich 16 Teams für die Weltmeisterschaft qualifiziert; in 32 Partien spielen sie nun bis zum Finale am 17. Juli gegeneinander. Die derzeitige Frauenfußballweltmeisterschaft ist das letzte, große Fußballturnier, das in den kommenden Jahren in Deutschland ausgetragen wird. Dementsprechend ist auch der Druck auf Neid und ihre Truppe. Doch egal wie sie abscheiden werden, Neids Vertrag wurde bereits bis 2016 verlängert. Neid dazu: "Für mich ist das ein großer Vertrauensbeweis.“

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