Die "Krone" allein. Ein Update

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In dieser Kolumne wurden zuletzt auch Gerüchte thematisiert. Nämlich, dass Hans Dichand, Einflüsterer mancher Regierungspartei sowie Stimmenfänger für einen sonst nicht ganz so erfolgreichen Europa-Abgeordneten, sein Blatt, das ihm bekanntlich nur zu exakt 50 Prozent gehört, ganz zu kaufen beabsichtige.

Doch nun pfeifen dies längst nicht nur die Spatzen von allen Wiener Dächern, sondern auch WAZ-Chef Bodo Hombach, unglücklicher Eigner der zweiten Hälfte der Krone, tut kund, dass er die Verbandelung mit den starrsinnigen Wienern bis zum Herbst endlich lösen möchte.

Wie so oft ist nicht der Wille das Problem, sondern das - noch - fehlende Geld. Nun heißt es, dass Die Erste sowie die Wiener Städtische nicht abgeneigt seien, Dichand unter die Arme zu greifen. Das würde dem Deal gehörig Beine machen. Natürlich treibt die Bank und die Versicherung kein soziales Engagement, um dem alten Herrn der Krone den Lebenstraum zu erfüllen.

Da ist das Bestreben, die Kreise der Raiffeisen-Banker, die bekanntlich den Kurier und die profil-trend-News-Gruppe im Portefeuille haben, zu stören.

Doch vom gelben Riesen hört man seinerseits Ambitionen, sich in die Familie Dichand einzukaufen: Denn Dichand will die Krone-Kurier-Vertriebsfirma Mediaprint am liebsten zertrümmern. Dem Vernehmen nach wäre Raiffeisen dazu bereit - wenn es ein Viertel der Krone bekäme.

Mehr als ein frommer Wunsch? Dichand wäre mit solcher Konstellation der Angeschmierte, denn erstens hätte er dann erst recht keine 100-prozentige Herrschaft über die Krone, und zweitens müsste er seine Blattlinie wohl ein wenig ändern: Denn neben der EU, gegen die das verbreitetste Kleinformat im Lande Tag um Tag aus allen Rohren schießt, ist das Raiffeisen-Reich gleichfalls eine Zielscheibe seiner durchaus effizienten Kampagnen - wenn es gegen die Agro-Banker auch wesentlich versteckter zugeht als gegen die Falotten in Brüssel.

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