Die nackte Wahrheit

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Schiele, Kokoschka, Boeckl und Gerstl groß in Paris.

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Schiele, Kokoschka, Boeckl und Gerstl groß in Paris.

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Dass österreichische Kunst der Jahrhundertwende in Frankreich auf große Gegenliebe stößt, bewies die äußerst erfolgreiche, von Paris aus Wien übernommene Ausstellung "Traum und Wirklichkeit" vor über einem Jahrzehnt. Nun wird in der französischen Hauptstadt abermals eine umfangreiche Ausstellung mit österreichischer Kunst aus jener Zeit gezeigt. "La verite nue" ("Die nackte Wahrheit") nennt sich die Schau, die von 19. Jänner bis 23. April im privaten Musee Maillol den vier wichtigsten Vertretern des Frühexpressionismus gewidmet ist: Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Herbert Boeckl und Richard Gerstl.

Während sich Schiele und Kokoschka im Ausland großer Bekanntheit erfreuen, sind die Namen Boeckl und Gerstl kaum nach außen gedrungen. Das Anliegen von Kuratorin Caroline Messensee, jene bedeutenden Künstler dem internationalen Publikum näherzubringen, wurde vor allem vom Historischen Museum der Stadt Wien und von der Österreichischen Galerie im Belvedere mit hochkarätigen Leihgaben unterstützt. Auf die Sammlung Leopold als Leihgeber wurde laut Messensee bewusst verzichtet, damit auch einmal andere Bilder gezeigt würden, als die ohnehin in aller Welt bekannten.

Die Ausstellung ist ausschließlich auf die figürliche Darstellung ausgerichtet, mit "nackter Wahrheit" ist jedoch keineswegs nur körperliche Nacktheit gemeint. Messensee geht es um das expressive Element, darum dass das Innerste nach Außen gekehrt wird, so wie bei dem gezeigten "Lachenden Selbstporträt" von Richard Gerstl (1907). "Es gibt so treffende, ergreifende Darstellungen, dass man von durchaus Nacktheit sprechen kann", meint die Kuratorin.

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