Die Naturschätze der Erde

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Zahlreiche Landschaften und Naturschätze stehen unter dem Schutz der UNESCO. In einem Bildband wird nun das Naturerbe vorgestellt.

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Zahlreiche Landschaften und Naturschätze stehen unter dem Schutz der UNESCO. In einem Bildband wird nun das Naturerbe vorgestellt.

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Was haben das Donaudelta, die Vulkane von Hawaii, der Grand Canyon und die Kanadischen Rocky Mountains gemeinsam? Sie alle gehören zum sogenannten Naturerbe der Menschheit und stehen unter dem Schutz der UNESCO. 1972 wurde die Welterbekonvention von der UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet, zum Schutz der Kulturdenkmäler und Naturstätten von "außergewöhnlichem Wert": Nicht nur Naturgüter unserer Erde befinden sich unter den schützenswerten Stätten. Auch Kulturlandschaften sind in die Liste aufgenommen worden, die von der Partnerschaft zwischen Mensch und Natur Zeugnis ablegen.

Die Wasserfälle von Iguazu, beispielsweise, gehören zu den größten Wasserfällen der Erde. Die mächtigen Kaskaden an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien wurden schon von den indianischen Ureinwohnern "großes Wasser" genannt. Ebenso auf der Liste befindet sich der schönste See Kanadas, der türkis-blaue Lake Moraine im Tal der zehn Gipfel in den Rocky Mountains. Die aus einer Reihe von Parks und Naturschutzgebieten bestehende Welterbestätte ist nahezu unbewohnt und zählt zu den klassischen Reisezielen des Naturtourismus. Viele der Naturerbestätten sind grenzübergreifend, so auch der älteste grenzübergreifende Nationalpark im Gebiet zwischen der kanadischen Provinz Alberta und dem US-Bundesstaat Montana, der im Juni 1932 gegründet wurde. Die Staatsgrenze verläuft übrigens schnurgerade von West nach Ost durch die Rocky Mountains, ohne Rücksicht auf die natürlichen Verhältnisse.

Eine einzige Naturerbestätte auf der UNESCO-Liste ist nicht grenzüber-, sondern "grenzuntergreifend", denn das Höhlensystem von Aggtelek erstreckt sich vom nordungarischen Karst unter der heutigen Staatsgrenze zur Slowakei hindurch bis in den slowakischen Karst. Das Höhlensystem ist eines der am besten erforschten in ganz Europa. Bereits 1794 gab es einen exakten Plan von der größten Höhle, mittlerweile sind bereits 700 Höhlen vermessen. Seit fast 200 Jahren bilden die durch den unterirdischen Fluß Styx miteinander verbundenen ungarischen und slowakischen Höhlen eine beliebte Touristenattraktion.

Die Aufnahme eines Natur- oder Kulturgutes in die Welterbeliste der UNESCO bestimmt das Welterbekomitee, dessen Mitglieder von den Vertretern der 147 Staaten gewählt werden, die die Konvention seit ihrer Verabschiedung unterzeichnet haben. Rund 100 dieser Stätten stellt das Buch des Geomorphologen Peter Göbel zur 3sat-Serie "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit" vor und will dazu beitragen, das Bewußtsein für die Schönheit und Einmaligkeit der Natur zu wecken. Ein Buch, das eigentlich jeder, vor allem aber jene im Regal stehen haben sollten, die versuchen wollen, das Wunder der Welt zu begreifen.

Das Naturerbe der Menschheit Landschaften und Naturschätze unter dem Schutz der UNESCO Von Peter Göbel, Frederking & Thaler Verlag, München, 1997, 252 Seiten, öS 423,

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