Drei Modelle zum Ethikunterricht

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Zwölf Jahre nach der Evaluierung der Schulversuche zum Ethikunterricht in einigen Oberstufen höherer Schulen raffte sich der Nationalrat auf, der Sache in einer Enquete näherzutreten. Nach dieser Enquete, die im Mai 2011 stattfand, dauerte es noch einmal eineinhalb Jahre, bis das Unterrichtsministerium dem Nationalrat "auf Basis der im Rahmen der Parlamentarischen Enquete diskutierten Vorschläge“ einen Bericht über mögliche Modelle für den Ethik-Unterricht vorlegte.

Von der Öffentlichkeit nicht registriert liegt dieser Bericht seit 1. Oktober vor und führt drei Modelle eines Ethikunterrichts in der Sekundarstufe II, also der Oberstufe von höheren Schulen, samt der Kosten dafür an.

Als Modell A fungiert im Bericht aus dem Unterrichtsministerium "Ethik“ als eigenständiger zusätzlicher Pflichtgegenstand, der in zwei Varianten durchgerechnet wurde: Die Variante mit einer Wochenstunde kostet demnach knapp 53 Millionen Euro, eine zweistündige Variante würde sich mit 105 Millionen zu Buche schlagen. Der konfessionelle Religionsunterricht würde bei diesem Modell zu einem freiwilligen Wahlfach mutieren. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP) hat vor einigen Wochen ihre Präferenz für dieses Modell deponiert.

Modell B heißt im Ministeriumsbericht die Variante "Ethik“ als alternativer Pflichtgegenstand unter Beibehaltung des bisherigen konfessionellen Religionsunterrichts. Staatsekretär Sebastian Kurz (VP) hatte sich zuletzt für diese Option ausgesprochen. Nach dem Berechnungen des Berichts belaufen sich die Kosten dieses Modells auf 44 Millionen Euro.

Als Modell C führt der Bericht "Ethik“ als Lehrplanbestandteil eines bisherigen Pflichtgegenstands an und ordnet dem Kosten von 33 Millionen Euro zu. Interessant ist, dass dieser Vorschlag auf der Parlamentarischen Enquete nicht zur Sprache gekommen war und sich Enqueteteilnehmer fragen, wie er in einen Bericht, der auf ebendieser Enquete fußen soll, hineinkommen konnte. (ofri)

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