Düsterer Cop-Thriller

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Mit einem furios inszenierten Banküberfall wirft John Hillcoat die Zuseher hinein in seinen Thriller "Triple 9". Erst langsam wird man Überblick gewinnen, wird erkennen, dass hier korrupte Cops im Dienst der russischen Mafia von Atlanta am Werk sind. Persönliche Verstrickungen mit den Gangstern oder schlicht Gier hat die Polizisten erpressbar und zu Handlangern der knallharten Mafia-Patin gemacht. Für diese sollen sie einen letzten Auftrag erledigen. Doch dafür müssen alle Einsatzkräfte durch den Funkcode 999, die Info über den Mord an einem Polizisten, abgelenkt werden.

Brutal und bleihaltig ist der nach "The Road" und "Lawless" dritte US-Film des australischen Regisseurs. Er zeigt keine Helden, sondern eine Welt der allgegenwärtigen Gewalt. Keine Ordnung gibt es hier, das Chaos regiert. Hautnah ist Hillcoat am Geschehen, zieht den Zuschauer auch mit treibender Musik unmittelbar hinein, erzeugt enorme Spannung bei einer Hausdurchsuchung oder einem Hinterhalt in einer desolaten Wohnsiedlung.

Elegante Gangster-Chefin

Langsam wechselt der düstere Thriller die Perspektive: Ist man zunächst ganz auf Augenhöhe mit den korrupten Cops, wird zunehmend ein Neuling in der Polizeitruppe (Casey Affleck), der lange nicht ahnt, was hier gespielt wird, zur Identifikationsfigur. Das Genre revolutioniert Hillcoat mit diesem Muster von "Good Cop - Bad Cop" zwar nicht, doch sein atmosphärisch dichter Film ist großartig besetzt und gespielt. Vor allem Kate Winslet brilliert in einer für sie ungewöhnlichen Rolle als elegante, aber auch brutale Gangster-Chefin. Einen starken Eindruck hinterlässt auch Woody Harrelson als alter und erfahrener Polizist.

Triple 9

Regie: John Hillcoat. Mit C. Affleck, K. Winslet. Constantin. 115 Min.

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