Ein neues Auge im All

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Am 25. November 1915 präsentierte Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie -dieser Tage wird daher weltweit an das 100-jährige Jubiläum dieses Meilensteins erinnert. In seiner Theorie hat der genialische Physiker Gravitationswellen vorhergesagt: Jede Strukturänderung der Raumzeit müsste sich demnach als Welle ausbreiten - ähnlich wie die Wellenkreise auf einem See, sobald ein Stein ins Wasser fällt. Quellen, die stark genug sind, um noch auf der Erde nachweisbar zu sein, sind etwa Sternexplosionen (Supernovae). Aber auch die Kollision massereicher Himmelskörper wie Schwarzer Löcher sollte Gravitationswellen abstrahlen. Trotz überzeugender Hinweise wurden dieses Phänomen allerdings noch nie direkt beobachtet. Unmittelbar nach dem Einstein'schen Jubiläum beginnt nun ein erster Test für ihren Nachweis im All. Am 2. Dezember startet der Satellit "LISA Pathfinder" vom Weltraum-Bahnhof in Kourou, Französisch-Guayana. Mit diesem Projekt der Europäischen Raumfahrtagentur ESA soll der Weg für das Observatorium "eLISA" geebnet werden. Dieses könnte auch Daten über die erste Zeit nach dem Urknall liefern, denn die Ursuppe des Universums war zwar für Gravitationswellen, nicht aber für Licht durchlässig. Derzeit basiert nahezu das gesamte Wissen über das Universum auf der Beobachtung von elektromagnetischer Strahlung. Mit der Möglichkeit, Gravitationswellen zu beobachten, würden die Wissenschafter also ein zusätzliches Sinnesorgan erhalten -und ein neues Zeitalter der Astronomie könnte damit heraufdämmern. (mt/apa)

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