Ein Thema, das Menschen bewegt

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Rekord an Einsendungen beim Furche-Wettbewerb 2000.

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Rekord an Einsendungen beim Furche-Wettbewerb 2000.

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Was 1997 ein zaghafter Versuch war - der erste Furche Essay-Wettbewerb, damals zum Thema "Europäer oder Euro-Payer?" -, hat heuer endgültig den Durchbruch geschafft. Lag die Zahl der Teilnehmer an den ersten drei Bewerben jeweils bei knapp 50, so gingen diesmal 123 Beiträge in der furche-Redaktion ein und bescherten der Jury viel Zeitaufwand und Kopfzerbrechen bei der Ermittlung der sechs Preisträger, deren Beiträge in diesem Dossier nachzulesen sind.

Es gibt einige Indizien dafür, dass das diesjährige Thema "Wozu bin ich da? Was gibt meinem Leben Sinn und Ziel?" wesentlich zur Steigerung der Teilnehmerzahl beigetragen hat, gehört es doch zu den wirklich existenziellen Fragen des Menschen, die kaum jemanden, mag er sich nun mit tiefer Betroffenheit oder eher ironisch beziehungsweise humorvoll damit befassen, völlig kalt lassen. Unbestritten ist es gerade bei diesem Thema ungeheuer schwer, für seine Gefühle und Gedanken die passenden "Essay-Wettbewerb-Worte" zu finden, und der Wert solcher Texte ist natürlich objektiv nicht messbar.

Viele werden sich fragen: Wie kommt überhaupt die Auswahl der Siegertexte zustande? Um ein völlig objektives Verfahren zu ermöglichen, werden die Beiträge den Juroren ohne Namen des Autors vorgelegt (bei Einsendungen mit Pseudonym werden die Kuverts mit den richtigen Namen überhaupt erst nach der Siegerermittlung geöffnet). Die Jury, gebildet aus dem furche-Redaktionsteam und den ständigen Mitarbeitern, traf eine mühevolle Vorauswahl, welche Beiträge auf Anhieb ins Finale der besten 20 Essays kommen sollten, Zweifelsfälle konnten mittels einer "Hoffnungsrunde", in der zwei neue Juroren, darunter unser Mitherausgeber Felix Gamillscheg, aktiv wurden, auch noch den Aufstieg schaffen.

Die 20 so ermittelten Finalisten wurden nochmals von allen Juroren, zu denen sich dankenswerterweise als Experte von außen noch Peter Kampits, Universitätsprofessor für Philosophie an der Universität Wien, gesellte, einzeln bewertet und so die Reihung ermittelt. Das hohe Niveau des Bewerbes unterstreicht die Tatsache, dass auch einzelne Preisträger der letzten Jahre teilnahmen, aber durchwegs, wenn auch mehrheitlich knapp, die heurige Siegerliste verfehlten.

Den Namen der Siegerin erfuhren wir erst, als das Kuvert zum unter Pseudonym eingereihten Beitrag geöffnet wurde: Doris Helmberger, die seit einigen Monaten freie Mitarbeiterin der furche ist, was aber mit der Ausschreibung durchaus vereinbar ist und ihr auch absolut keinen Vorteil bei der Bewertung brachte. Sie wird in Zukunft noch intensiver für unsere Redaktion tätig sein, in der immerhin schon der Essay-Wettbewerbgewinner von 1997, Wolfgang Machreich, fest Fuß gefasst hat.

Nächste Woche lesen Sie im Dossier: Kommt der Übermensch?

* Friedrich Nietzsche, Erfinder des Übermenschen: Aktuell 100 Jahre nach seinem Tod * "Menschenzucht": Peter Sloterdijk und der neue Übermensch * Gen- und Biotechnologie

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