Ein weiterer, aber wichtiger Preis

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Ein Anfang wurde gemacht. Und das ist gut so: Letzten Samstag feierte sich die Filmbranche erstmals mit der Verleihung eines "Österreichischen Filmpreises“. Bislang gab es hierzulande kein Pendant zum Deutschen Filmpreis oder dem französischen César, vom Oscar (der ja eigentlich "Academy Award“ heißt) gar nicht zu reden.

Schon aus Gründen der Selbstachtung bedurfte aber die heimische Filmszene einer repräsentativen Würdigung ihrer Leistungen, die nicht durch einzelne Berufsverbände (Kameraleute, Cutter etc.) zersplittert war. Allein von daher war die Gründung der "Akademie des Österreichischen Films“ hoch an der Zeit - und dass deren erste Preisverleihung in vergleichsweise bescheidenem Rahmen vor sich ging, tut der Richtigkeit des Unterfangens keinen Abbruch.

Goldene Palme in Cannes, Oscar und Oscar-Nominierungen, Preise bei Festivals wie Venedig - auf all das kann Österreichs Filmschaffen der letzten Jahre verweisen - und das trotz vergleichsweise inferiorer finanzieller Ausstattung.

Dass mit der "Unabsichtlichen Entführung der Frau Elfriede Ott“ eine Mainstreamkomödie den Österreichischen Filmpreis einfuhr, war durchaus nachvollziehbar. Immerhin hatte da ein breitenwirksamer Streifen, der aber filmisch seine Meriten hat, das Rennen gemacht.

Dass der Abend durch eine Standing Ovation für Ute Bock gekrönt wurde (Vater und Sohn Allahyari hatten für "Bock for President“ den Dokumentarfilmpreis erhalten), kann auch als ein gesellschaftspolitisches Zeichen der Branche herhalten. In Zeiten sozialer Unausgewogenheit im Land (ein Euphemismus für die herrschenden Verhältnisse) tut auch die zeichenhaft öffentliche Unterstützung einer politischen Option wohl.

Man darf hoffen, dass auch die mediale Begleitung des Österreichischen Filmpreises zunimmt. Eine Übertragung der Preisverleihung stünde der Bedeutung des Filmschaffens im Lande wohl an.

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