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Dokumentarfilmer begleiteten einen Klaviertechniker zu den großen Pianisten. Eine faszinierende Reise in die Musik.

Ein Mann, dem die Star-Pianisten dieser Welt vertrauen: Egal, ob Lang Lang, Alfred Brendel oder Pierre-Laurent Aimard, wenn es um den perfekten Klang ihres Konzertflügels geht, vertrauen sie dem Gehör und den flinken Fingern von Stefan Knüpfer – jenem Klaviertechniker, dem das Filmer-Duo Lilian Franck und Robert Cibis in der Doku „Pianomania“ bei seiner täglichen Arbeit über die Schulter schaut.

Was sich wenig spektakulär anhört, entpuppt sich auf der Leinwand als faszinierende Spurensuche eines von der Liebe zu Musik und Vollkommenheit besessenen Perfektionisten. Mit unglaublicher Akribie und Leidenschaft haucht der „Pianoflüsterer“ den Instrumenten der weltbesten Klavier-Virtuosen „Magie“ ein und sucht nach dem passenden Flügel für die Umsetzung ihrer musikalischen Vision. „Pianomania zeigt, wie Kunstwerke entstehen. Die Suche nach dem perfekten Klang ist letztendlich aber eine Metapher für die Suche nach etwas, das größer ist als das eigene Leben“, erläutert Co-Regisseurin Franck, der mit der Auswahl ihres Protagonisten ein echter Glücksgriff gelungen ist: Der blonde Cheftechniker von Steinway & Sons präsentiert sich nicht nur als absoluter Meister seines Fachs, sondern macht mit Witz, Charme und Esprit auch als Führer durch die Welt der Töne, Klangfarben und Akkorde gute Figur. „Stefan Knüpfer schaffte es binnen kürzester Zeit, alle in die verrückte Welt der Piano-Stars zu entführen und uns zum Lachen zu bringen.“ Wenn Knüpfer sich mit japanischen Performance-Pianisten schräge Gags für eine Bühnen-Show ausdenkt, die „Potenz“ eines Spinetts zu ergründen versucht oder schlicht von seinem schlimmsten Albtraum – gerissene Pianosaiten – erzählt, befindet man sich bereits mitten im „Pianoversum“. Mit launigen Kommentaren und ohne langweilige Fachexpertisen gelingt es dem charismatischen Arbeitsenthusiasten, humorvolle Einblicke in seine Zusammenarbeit mit dem „Who is Who“ der Klassik-Szene zu geben. Dramaturgisch in Pierre-Laurent Aimards aufwändige Tonaufnahmen von Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“-Zyklus eingebettet tragen die gelungene Szenen-Auswahl und die atmosphärischen Wien-Impressionen dazu bei, dass „Pianomania“ nicht nur für Freunde klassischer Musik eine Sinfonie für Augen und Ohren ist.

Pianomania

Ö/D 2009. Regie: L. Franck, R. Cibis. Mit: Stefan Knüpfer, Lang Lang, Verleih: Filmladen; 93 Min.

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