Eine solche Gesellschaft?

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Im Jahr 2007 veröffentlichte der Distriktobere der deutschen Piusbruderschaft "Grundsätze einer christlichen Gesellschaftsordnung.“

Darin heißt es unter anderem: "Die Gewalt in Staat und Gesellschaft geht nicht vom Volke, von der Basis aus, sondern von Gott: ‚non est enim potestas nisi a Deo -es gibt keine Gewalt, die nicht von Gott käme‘ (Röm 13,1). Folglich bezeichnet das Volk in Wahlen allein diejenigen, die es regieren sollen, verleiht ihnen aber nicht die Autorität; ebenso wenig kann es Regierungen beliebig absetzen. Darüber hinaus gibt es legitime Regierungen, die nicht aus Wahlen hervorgegangen sind, z. B. eine Erbmonarchie.“

Und: "Entspricht der heutige Grundsatz ‚jeder Wahlberechtigte hat ein und dieselbe Stimme‘ (one man one vote) wirklich der Naturordnung? Ein Familienvater hat mehr Verantwortung und normalerweise auch eine tiefere Einsicht in das Wohl der Gesellschaft als sein eben volljährig gewordener Sohn; ein Unternehmer mit tausend Angestellten trägt mehr Verantwortung als sein jüngster Lehrling. Würde nicht ein wesentlich auf die Familienoberhäupter abgestütztes Wahlrecht der Familie als Zelle der Gesellschaft eine ganz andere Stellung verleihen?“

Oder: "Da es nur eine wahre, von Gott gestiftete Religion gibt, verbietet sie falsche Religionen und Kulte, oder duldet sie allenfalls nach den Regeln der Klugheit, ohne ihnen jemals ein Naturrecht auf Existenz zuzugestehen. Der christliche Staat fördert nach Kräften das Wirken der Kirche, er schützt und verteidigt sie, da das Verfolgen des zeitlichen Gemeingutes ohne den göttlichen Glauben und die Gnade praktisch unmöglich ist.“

Und er fordert die Wiedereinführung der Todesstrafe.

Was würde für Sie die Rückkehr der Pius-Bruderschaft in die katholische Kirche bedeuten?

* Der Autor ist kath. Pastoraltheologe an der Universität Graz

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