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Er folgte seinen Tugenden Sparsamkeit und Ehrgeiz sowie dem Entschluss, ein Leben lang schwer zu arbeiten. Härter zu sein als die Härtesten und schlauer als die Schlauesten, das war schon früh seine Devise. Die erste Münze, die er als Kind verdient hat, hält er besonders in Ehren. Manche nennen ihn geizig, weil er sich zum Essen einlädt und die anderen zahlen lässt, weil er Leute, die für ihn arbeiten, mies entlohnt.

Es gibt nichts, was Dagobert Duck so sehr liebt wie das Geld. Viele Fantastilliarden Taler befinden sich in seinem Geldspeicher. Gibt es denn etwas Schöneres für die reichste Ente der Welt, als mit Gehrock und Zylinder täglich ein ausgedehntes Bad im eigenen Geld zu nehmen?

Kaum zu glauben, aber in Deutschland wird die Geschichte aus dem berühmten Comic Wirklichkeit. Weil die frühere Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder so drastische Einschränkungen für Menschen ohne Arbeit erwirkt hat und die Arbeitslosigkeit in Deutschland in den letzten eineinhalb Jahren geringer geworden ist, erwirtschaftet die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg übervolle Kassen. Drei Milliarden Überschuss sind für 2007 zu erwarten, vom letzten Jahr liegen noch 11, 2 Milliarden im Speicher, bis 2011 sollen es sechsundzwanzig Fantastilliarden sein.

Wohin also mit dem Geld? Die Beiträge in die Arbeitslosenversicherung kürzen? Lehnt das Arbeitsministerium ab. Den Arbeitslosen mehr Geld auszahlen? Kommt nicht in Frage. Bildungsprogramme für Langzeitarbeitslose? Auch dieser Plan wird verworfen. Viele Ideen, aber kein Ergebnis. Bleibt also nur Onkel Dagoberts Speicher. Und ein demokratischer Entscheidungsprozess, wer in dem Geld schwimmen darf. Oder biegen schon die Panzerknacker um die Ecke?

Der Autor arbeitet am Kulturforum der Österreichischen Botschaft in Berlin.

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