Erfolg der Hartnäckigkeit

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Was 2004 als Ein-Tages-"Festival“ begann, hat sich zu einer fixen, einwöchigen Einrichtung des Wiener Kulturlebens entwickelt. Am 1. März beginnt die Ausgabe Nr. 9 der "FrauenFilmTage“.

V or genau hundert Jahren war der Internationale Frauentag gerade erst einmal ein Jahr alt, und in diesem selben Jahr 1912 entstand in Wien das Votivkino, heute das besucherstärkste Programmkino Österreichs.

Am 7. März 2004, einem Sonntag, wurde in jenem Votivkino ein Versuch gestartet. Am Vortag des Internationalen Frauentages wurden acht internationale Filme zum Thema gezeigt.

Der Erfolg war groß, doch die BesucherInnen waren erschöpft von so viel Leinwand an einem einzigen Tag. Und so kam dem Kinobetreiber Michael Stejskal die Idee, gleich eine ganze Woche FrauenFilmTage zu machen. Dieser Schwerpunkt hatte bisher im Wiener Kinoleben gefehlt, zumindest in kontinuierlicher Form.

Frauenspezifische Menschenrechte

Der Motor des neuen kleinen Festivals war die erst kurz vorher gegründete "Plattform für Frauenrechte gegen Diskriminierung“, kurz "proFRAU“, deren Ziel es war und ist, über moderne Medien wie Internet und Filme die Öffentlichkeit über frauenspezifische Menschenrechte zu sensibilisieren.

Von Anfang an war proFRAU-Vorsitzende Gabi Frimberger die treibende Kraft hinter dem Filmfestival. Und von Anfang an war die Frage der Finanzierung das große Problem.

"Unsere Ressourcen als Verein sind sehr bescheiden, so bleibt es nicht aus, dass viel Zeit und Nerven in die Organisation hineinfließen. Neben den finanziellen Problemen gestaltet sich auch die Auswahl der passenden Filme aufwändig“, erinnert sich die Frauenaktivistin an die Anfangsschwierigkeiten, die das Festival bis heute noch begleiten.

Der gesellschafts- und frauenpolitische Ansatz bedeute wohl eine inhaltliche Bereicherung, doch beschränkt er die Themenauswahl.

Auf den internationalen Filmfestivals gibt es nur eine kleine Auswahl neuer Filme von Regisseurinnen - auch wenn sie sich immer besser behaupten können.

Auswahl neuer Filme von Regisseurinnen

Der Eröffnungsfilm kommt heuer aus dem Libanon, genauso wie schon 2008, und auch von derselben Regisseurin: Nadine Labaki. Ihr neuester Film "Where do we go now?“ erzählt vom erfindungsreichen Kampf einer Gruppe libanesischer Frauen um Frieden und Versöhnung.

Seit 2010 zählen Personalen österreichischer Filmschaffenden zu einem fixen Bestandteil des Programms. Heuer ist diese Präsentation einer wenig beachteten, "unsichtbaren Kunst“ im Film gewidmet, dem Schnitt. Vorgestellt wird das Schaffen von Karina Ressler, die an drei Abenden mit ArbeitskollegInnen über ihre Arbeit spricht.

Die bevorstehende UN-Konferenz über Nachhaltige Entwicklung, die im Juni 2012 in Rio de Janeiro stattfinden wird ("Rio + 20“), prägt auch die FrauenFilmTage 2012. "Silent Snow“ beschäftigt sich mit der zunehmenden Verschmutzung der Weltmeere, "Just Do It“ stellt die Arbeit von UmweltaktivistInnen vor.

Festivalleiterin Frimberger hofft seit Jahren auf eine Sockelfinanzierung für die Filmwoche. "Unser Traum ist natürlich ein gut dotiertes Budget, das uns ermöglicht, frohen Herzens das Programm zu gestalten. Träume dürfen ja sein.“

FrauenFilmTage 2012

Eröffnung: 1.3., 19.30 Uhr, Filmcasino. 2. bis. 8.3. im Filmhauskino, Wien-Spittelberg Programm: www.frauenfilmtage.at

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