Europa-Blau neben Rot-Weiß-Rot

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In Italien hängt an allen Amtsgebäuden die grün-weiß-rote Länderfahne gepaart mit der blauen EU-Flagge, selbst im kleinsten Provinzstädtchen - und das nicht nur am Nationalfeiertag. In Österreich ist das anders, soll sich aber ändern: Die Mehrheit der Österreicher wünscht sich, dass die EU-Fahne an allen öffentlichen Einrichtungen neben der rot-weiß-roten Fahne gehisst wird. Laut aktueller Eurobarometer-Umfrage sind 52 Prozent der Befragten dieser Meinung - Tendenz steigend, plus zehn Prozent gegenüber 2006, 38 Prozent sind dagegen. 77 Prozent der Italiener und Polen sind ebenfalls für EU- und Landesfarben nebeneinander. Sie werden nur von Zypern und Slowenien übertroffen, wo sich 90 bzw. 81 Prozent die Europa-Fahne an den Ämtern wünschen. In Finnland, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden und vor allem Dänemark wird das eindeutig abgelehnt (von 58 bis 78 Prozent). Die österreichischen Werte entsprechen denen aus Tschechien (59 Prozent pro, 35 contra) und liegen etwas unter dem EU-Mittel (61 versus 31 Prozent).

Die blaue Flagge mit dem gelben Sternenbanner ist ein gutes Symbol für Europa, sagen 74 Prozent der Österreicher (EU-weit: 85 Prozent). Das ist unter allen 27 Mitgliedstaaten der niedrigste Wert, wobei Österreich damit gleich mit Großbritannien liegt. Dass die EU-Fahne etwas Gutes darstellt, meinen in Österreich 63 Prozent. Das ist zwar eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (plus zehn Prozent) - aber gemeinsam mit Finnland und Großbritannien (62 bzw. 64 Prozent) der niedrigste Wert unter allen Mitgliedstaaten (EU-Schnitt: 78 Prozent).

Gespalten sind die Österreicher hinsichtlich der Identifikation mit der EU-Fahne: 43 Prozent tun es, 49 Prozent tun es nicht. So wie in Großbritannien (45 versus 49 Prozent), Frankreich (41 Prozent pro, 55 contra) und Estland (49 versus 44 Prozent). Im EU-Durchschnitt identifizieren sich 54 Prozent mit der Fahne, 38 Prozent nicht. Immerhin: 95 Prozent der Österreicher sowie der EU-Bürger kennen die Europa-Fahne. In Italien - obwohl überall präsent - sind es nur 85 Prozent.

Heike Hausensteiner

(freie Journalistin und Autorin des Eurobarometer-Länderberichts für Österreich)

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