Familienbild mit Rissen

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Der Schweizer Ramon Zürcher erzählt in seinem 70-minütigen Spielfilmdebüt "Das merkwürdige Kätzchen“ völlig undramatisch von einem Familientreffen in einer Berliner Wohnung. Vom Frühstück, übers Eintreffen des Schwagers mit Familie bis zum Abendessen spannt sich der Bogen, nur in kurz eingeblendeten Erinnerungen verlässt der Film die Wohnung. Weitgehend liebevoll gehen die Familienmitglieder miteinander um, und doch finden sich dazwischen immer wieder Momente der Aggression, nähert sich ein Fuß dem Kopf der Katze, erhält die kleine Clara wegen einer Nichtigkeit eine Ohrfeige, schaltet die Mutter den Mixer ein, um ein Gespräch abzuwürgen. Nicht von einer Geschichte, sondern vielmehr von der Atmosphäre, dem Rhythmus der Szenen und den Pausen, die mehrfach mit von Musik unterlegten Bildern gesetzt werden, lebt dieser Film. In diesem Schwebenden lässt er sich nicht so leicht auf den Punkt bringen, sondern löst eine nachhaltige Irritation aus.

Das merkwürdige Kätzchen

D 2013. Regie: Ramon Zürcher. Mit Anjorka Strechel, Luk Pfaff. Stadtkino. 72 Min.

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