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In Wien findet das Menschenrechtsfilmfestival "this human world“ statt. Der Schwerpunkt liegt heuer auf Urbanismus.

Seit fünf Jahren lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, 2070 sollen es bereits 70 Prozent sein. Städtisches Leben wird damit für einen Großteil der Menschheit zur Normalität.

Zora Bachmann ist seit 2009 beim Festival dabei und übernahm heuer im Juni die künstlerische Leitung von "this human world“. Auf die Frage, wie sie die Ideenfindung für den heurigen Schwerpunkt angelegt hat, erklärt sie: "Ich habe mir erst einmal überlegt, was sich dazu so in meinem Umfeld tut, und habe dann verschiedene Zugänge zum Thema gesucht: Mieten, die sich heute viele nicht mehr leisten können; der Mangel an Freiräumen; Hausbesetzungen, Kulturzentren, die Leute vom Wagenplatz, die einfach kontinuierlich vertrieben werden, weil man das nicht im Stadtbild haben möchte.“

Besetzter Raum. Freier Raum. Umkämpfter Raum.

Kuratorin Mara Verlic hat den Berliner Stadtsoziologen Andrej Holm zu einem Workshop zum Thema "Besetzter Raum - freier Raum - umkämpfter Raum“ eingeladen. Auch zahlreiche andere Gäste kommen zum umfangreichen Rahmenprogramm angereist, das den politischen Anspruch des Filmfestivals unterstreicht. Es gibt eine breite Palette an Workshops, Diskussionen und Vorträgen, die zum Gedankenaustausch dienen sollen - und jeden Abend eine "DJ-Nightline“ mit heißer Musik.

Mehr als 80 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme werden an elf Tagen in vier Wiener Kinos aufgeführt, zum größten Teil Österreichpremieren. Neben dem Schwerpunkt Urbanismus stehen noch die Themen Migration, Festung Europa, soziale Kämpfe, die Lebensrealitäten marginalisierter Menschen, schwules und lesbisches Leben im Mittelpunkt. Der iranisch-österreichische Regisseur Arash T. Riahi steuert den Eröffnungsfilm bei; in seinem neuen Streifen "Nerven Bruch Zusammen“ porträtiert er ein Übergangswohnheim für obdachlose Frauen in Wien.

Die aus Wien vertriebene Jüdin Gita Kaufman arbeitete gemeinsam mit ihrem Mann Curt rund 15 Jahre an dem Film "Shadows from my Past“. Die beiden fuhren nach Wien zurück und befragten hier eine Menge österreichischer Polit-Prominenz - Kurt Waldheim, Heinz Fischer, Franz Vranitzky, Jörg Haider u. a. - über den Umgang des angeblichen Opfers Österreich mit seiner jüngsten Vergangenheit. Gita Kaufman wird zu diesem Anlass für eine Woche nach Wien kommen und möchte hier, so der Plan, ihre einstigen Interview-PartnerInnen wieder treffen.

this human world 2012

29.11. bis 10.12.

Wien: Gartenbau, Top, Schikaneder, Filmcasino

www.thishumanworld.at

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