Ahads Knie - © Filmgarten

„Aheds Knie“: Hinausgekehrt

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„Aheds Knie“, der neue Film des Berlinale-2019-Siegers Nadav Lapid, entpuppt sich als Zwischendings zwischen einem Spielfilm und dem Seelenstriptease seines Alter Ego.

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„Aheds Knie“, der neue Film des Berlinale-2019-Siegers Nadav Lapid, entpuppt sich als Zwischendings zwischen einem Spielfilm und dem Seelenstriptease seines Alter Ego.

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Drei reale Ereignisse standen Pate bei Nadav Lapids fiktionalem Film „Aheds Knie“: Als vor fünf Jahren die 17-jährige palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi zu sieben Monaten Haft verurteilt wurde für die „Bedrohung der israelischen Streitkräfte“, twitterte der nationalreligiöse Sprecher der Knesset, diese Strafe sei viel zu gering: Tamimi hätte „eine Kugel ins Knie“ verdient. Neben dieser politisch-juridischen Episode verarbeitete der israelische Regisseur Lapid aber auch den Tod seiner Mutter, mit der er seine früheren Filme geschrieben hatte und die seine Cutterin war.

Schließlich referiert der Film auch eine Initiative der ehemaligen Kulturministerin Miri Regev, welche durch Zensur staatlich geförderte Künstler(innen) daran zu hindern suchte, sich über „heikle“ Themen wie den israelisch-palästinensischen Konflikt zu äußern.

Zwischen Pamphlet und Fiktion

Ein Spielfilm, der ein Zwischending zwischen monologischem Pamphlet wider die Zensurversuche der Kulturbürokratie und autobiografischer Fiktion darstellt, ist „Aheds Knie“ dann geworden. Das Alter Ego des Filmemachers ist Regisseur Y, der eben auf der Berlinale eine großen Erfolg gefeiert hat (mit seinem Film „Synonymes“ hat Lapid ja tatsächlich 2019 den Goldenen Bären gewonnen). Nun plant Y einen Film über Aheds Knie, zuvor aber kommt er in die Einschicht in der südisraelischen Wüste, wo sein Preis-Film gezeigt wird.

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