„Come on, Come on“ – Dem Onkel die Wadln richten
Mike Mills wagt sich zum dritten Mal an eine Familienkonstellation. Einmal mehr eine Offenbarung.
Mike Mills wagt sich zum dritten Mal an eine Familienkonstellation. Einmal mehr eine Offenbarung.
Bereits für zwei Filme ist der US-amerikanische Mike Mills unter Cineasten längst bekannt: „Beginners“ (2010) ist ein Vater-Sohn-Drama mit Ewan McGregor, im Laufe dessen sich der Vater (Nebendarsteller-Oscar für Christopher Plummer) nach dem Tod der Mutter als schwul outet. Nicht minder grandios dann die Mutter-Sohn-Geschichte „Jahrhundertfrauen“ (2016) mit Annette Bening in der Hauptrolle und einer Drehbuch-Oscar-Nominierung. Auf den Spuren derartiger familiärer Filmzugänge wandelt Mills nun in seinem neuen Opus „Come on, Come on“, diesmal geht es um eine Ersatzvater-Sohn-Beziehung, in der Joaquin Phoenix den erziehungsuntüchtigen Radiojournalisten Johnny gibt, der sich mit dem neunjährigen Jesse herumschlagen muss. Dessen Darsteller Woody Norman ist die eigentlich Offenbarung des Films. Dieser junge Mann schafft die nuancierte Charakterisierung zwischen Rotzbengel und verletzter Kinderseele auf eine Art, dass sogar Phoenix’ gewohnt kraftvoll-verwundetes Spiel verblasst.