Ein Krieg um die Daten: "Online für Anfänger"

Das Internet mit all seinen Schattenseiten wird den Protagonisten der französischen Komödie „Online für Anfänger“ von Gustave Kervern und Benoît Delépine zur Qual:

Weil Marie (Blanche Gardin) sich gerade von ihrem Mann trennt, verscherbelt sie allerlei Hab und Gut via Online-Plattform, um über die Runden zu kommen. Außerdem existiert ein peinliches Sexvideo von ihr, das im Fall einer Veröffentlichung nicht nur ihren Ruf ruinieren würde, sondern auch den ihres Sohnes an dessen Schule. Andernorts kämpft Bernard (Denis Podalydès) bereits gegen Cybermobbing, dem seine Tochter ausgesetzt ist.

Zugleich ist für Bernard das Netz aber auch voller Glücksgefühle – vor allem, seit er sich in die Stimme einer Callcenter-Mitarbeiterin verliebt hat, der er einfach jedes Angebot abkaufen muss. Und dann ist da noch Christine (Corinne Masiero), die vom Uber-Fahren lebt, aber immer mehr schlechte Bewertungen bekommt. Die drei Protagonisten versuchen, sich von der Abhängigkeit durch das Internet zu lösen und beschließen, gegen die WebGiganten zu Felde zu ziehen.

In gewohnt launiger Manier macht sich das Duo Gustave Kervern und Benoît Delépine („Der Tag wird kommen“) über die Schattenseiten des Internet lustig, und über moderne und rasch liebgewonnene neue Gewohnheiten – von der Nutzung sozialer Medien über Online-Shopping bis zu Online-Banking. Die satirische Machart des Films streift auch den Umstand, dass das Alltagsleben ohne Internet beinahe unmöglich erscheint und wir verlernt haben, ohne digitale Welt zu leben. Die drei Schauspieler machen ihre Sache gut; vor allem, als in ihren Figuren der Wunsch reift, von den großen Konzernen all ihre Daten endlich zurückzufordern