Neue Diagonale-Leitung: Hinein in die Regionen. Hinaus in die Welt.
Ein Konzept scheinbarer Gegensätze – nach innen und gleichzeitig nach außen, das heißt Öffnung der Diagonale zu internationalen Filmen: Das hat sich das Leitungsduo fürs Festival des österreichischen Films vorgenommen. Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh im FURCHE-Interview.
Ein Konzept scheinbarer Gegensätze – nach innen und gleichzeitig nach außen, das heißt Öffnung der Diagonale zu internationalen Filmen: Das hat sich das Leitungsduo fürs Festival des österreichischen Films vorgenommen. Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh im FURCHE-Interview.
Die neue Leitung der Diagonale, Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh, will Innen- und Außenwirkung des österreichischen Films untersuchen und für das Grazer Festival neue Ideen, Perspektiven und Kooperationspartner finden. Wichtig ist dem ehemaligen Standard-Journalisten Kamalzadeh und der Filmkuratorin Slanar, die Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber nachgefolgt sind, vor allem, die Vielfalt des heimischen Filmschaffens abzubilden.
DIE FURCHE: Was wird das Leitmotiv ihrer Intendanz sein?
Claudia Slanar: Es gibt zwei Leitmotive, mit denen wir uns auch als Duo beworben habe. Das erste ist, die Diagonale nach außen zu öffnen. Das bedeutet nicht, dass wir nun internationale Filme spielen, der Fokus bleibt schon auf dem Wettbewerb von österreichischen Spiel- und Dokumentarfilmen sowie dem Innovativen Film. Mit dem Öffnen meinen wir, dass wir Ästhetiken und Praxen aus anderen Teilen Europas vorstellen wollen sowie Tendenzen abbilden, die ja bereits bestehen. So gibt es etwa Schnittmengen von Regisseuren und Regisseurinnen, die in Österreich studieren, aber aus der EU kommen, oder von Österreicherinnen und Österreichern, die im Ausland lernen. All diese Einflüsse kommen in diesem Leitmotiv zusammen, der internationale Austausch ist ein fluider Prozess, an dem wir ansetzen wollen.
Dominik Kamalzadeh: Das zweite Leitmotiv, und das mag paradox klingen, wäre die Bewegung hinein ins Land, hinein in die Regionen. Wir wollen darauf reagieren, dass es abseits der Städte noch mehr Kulturangebote, vor allem auch für den Film geben sollte. In diesem Sinn verstehen wir die Diagonale wie ein Label, das wir in die Regionen tragen können. Das sollen durchaus unterjährige Projekte werden, wo man an regionale Kulturanbieter andockt, um zu zeigen, wie lebendig die österreichische Filmszene ist.
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