
„Signs of War“: Derjenige, der Zeugnis gibt
In Juri Rechinskys Dokumentarfilm „Signs of War“ erzählt Fotoreporter Pierre Crom – auch mit seinen Bildern –, wie sehr in der Ostukraine schon seit 2014 Krieg herrscht.
In Juri Rechinskys Dokumentarfilm „Signs of War“ erzählt Fotoreporter Pierre Crom – auch mit seinen Bildern –, wie sehr in der Ostukraine schon seit 2014 Krieg herrscht.
Die Frau könnte aus „Mutter Courage“ entsprungen sein – eine Mutter, die ihre Kinder schützt bei einer der gewalttätigen Demonstrationen in der ostukrainischen Stadt Slowjansk Anfang Mai 2014. Doch der erste Schein trügt, denn die vermeintliche Beschützerin hat eine Kalaschnikow in Händen, und sie hält diese so, dass klar ist: Sie weiß, wie man diese Waffe benutzt. Das Ganze taugt nicht zum ikonischen Bild von der „Mutter von Slowjansk“. Heute weiß man, dass dies russische Propaganda war, die dargestellte Person ist eine Agentin des russischen Geheimdienstes FSB, sie wurde von der Ukraine gegen eigene Gefangene ausgetauscht ...
Das Bild hat der französisch-niederländische Fotoreporter Pierre Crom aufgenommen, seine Geschichte wird im Dokumentarfilm „Signs of War“ von Juri Rechinsky und Pierre Crom erzählt und kommt am 24. Februar, dem ersten Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine, hierzulande in die Kinos.
Mit einem One-Way-Ticket auf die Krim
Juri Rechinsky ist ein ukrainischer Dokumentarfilmer, der vor zehn Jahren mit seinem Filmfeature über die verlorenen Kinder von Odessa, „Sickfuckpeople“ , einem breiteren Publikum bekannt wurde. „Signs of War“, der in Österreich produziert wurde, ist ein Film, der auch deswegen wichtig ist, weil er thematisiert, dass der Krieg in der Ukraine bereits seit 2014 wütet. Der Franzose Pierre Crom, der viele Jahre in den Niederlanden als Pressefotograf tätig war, reist 2014 mit einem OneWay-Ticket auf die Krim, wo er unmittelbar vor der Annexion und dem Referendum fotografisch zu arbeiten beginnt.
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