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Das Los des Womanizers

Bei Starfotograf Connor Mead geben sich die Frauen die Türklinke in die Hand. Connor ist ein echter Womanizer. Als Proponent des genauen Gegenteils eines Bundes fürs Leben wird er zur Hochzeit seines Bruders eingeladen, wo er einige Male ins Fettnäpfchen tritt. Quasi zur Strafe tauchen die Geister seiner Exfreundinnen auf, um ihm sein verfehltes Leben vor Augen zu führen. Mit ihnen reist Connor in die Vergangenheit, lässt sein Liebesleben Revue passieren und glaubt am Ende an die große Liebe. Liebesunfähiger Playboy entdeckt Bedürfnis nach wahrer Liebe - wegen dieser vorhersehbaren Story muss man wohl nicht ins Kino. Interessant ist aber die Frage, was einen Menschen zu dem macht, der er letztlich ist. Schließlich war das Schlüsselerlebnis für Connors Entwicklung eine enttäuschte erste Liebe. Doch bleibt die Beschäftigung mit dem Thema auf durchschnittlichem Unterhaltungsniveau. In einer Nebenrolle als alternder Playboy erscheint Michael Douglas, ein durchaus amüsanter Lichtblick. (Ernst Pohn)

Der Womanizer - Die Nacht der Exfreundinnen (Ghosts of Girlfriends Past)

USA 2009. Regie: Mark Waters. Mit Matthew McConaughey, Jennifer

Garner. Verleih: Warner. 100 Min.

Das Los dieses Italiens

Anno 2007, in der kurzen Regierung Prodi, war DICO eines der Reizwörter Italiens: der Entwurf eines zivilen Solidaritätspakts, der auch gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften Rechte und Pflichten geben sollte. Das Kulturjournalisten-Paar Gustav Hofer und Luca Ragazzi nahm ihn zum Anlass, um auf eigene Faust einen dysfunktionalen Staat zu porträtieren: "Suddenly, Last Winter" ist eine schockierend unterhaltsame Untersuchung darüber, was nach und statt Argumenten geäußert werden kann. - Die Doku zählt zu den Höhepunkten von identities, dem queer Filmfestival, das vom 4. bis 12. Juni in Wien stattfindet ( www.identities.at). Ein Schwerpunkt der Schau gilt heuer Greta Schiller, bahnbrechende amerikanische Filmemacherin der 1980er ("Before Stonewall"). Das heimische Schaffen ist im internationalen Programm unter anderem durch die Weltpremiere von Katharina Lamperts und Cordula Thyms "Verliebt, Verzopft, Verwegen" vertreten, einer Spurensuche zum Lesbischsein im Wien der 50er und 60er Jahre. (Thomas Taborsky)

Suddenly, Last Winter (Improvvisamente l'iverno scorso)

I 2008. Regie: Gustav Hofer, Luca

Ragazzi. Verleih: Identities, 80 Min.

Das Los des unwissenden Erlösers

Die Filmografie von Rob Minkoff ist wahrlich interessant: Sie setzt sich aus Filmen wie "Stuart Little" und "Der König der Löwen" zusammen - nun treten für ihn die Actiongrößen Jackie Chan und Jet Li erstmals gemeinsam vor die Kamera. Ein amerikanischer Teenager, Kung Fu-Fanatiker und Außenseiter, wird ins alte China geschleudert, die bekannte Geschichte vom unwissenden Erlöser wartet, der den Helden in sich entdeckt. Ironisch wird damit umgegangen, wenn Jason in die erste Kampfsituation gerät - und maßlos überfordert ist. Er soll den Affenkönig von einem Fluch erlösen. An seiner Seite kämpfen Spiegeltrinker Lu Yan und ein Mönch. Östliche Kultur trifft auf westliche; Li und Chan auf die chinesische Sagenwelt. Welch Mischung! Die Geschichte ist absehbar, das Drehbuch (John Fusco) verlässt sich auf die Besetzung und den Choreografen Yuen Woo-ping, der in "Tiger & Dragon" und "Kill Bill" die Kämpfe überwachte. Diese hier gestalten sich fantasievoll; elegant-ästhetisch ist wenig, eher Fusion-Kampfkunst für die ganze Familie. (Nicole Albiez)

Forbidden Kingdom

USA/CHN 2008. Regie: Rob Minkoff.

Mit Michael Angarano, Jackie Chan, Jet Li. Verleih: Senator. 104 Min.

Das Los der Arbeiterinnen

Der Dokumentarfilm "Maquilapolis" richtet den Fokus auf die - durch die fortschreitende Globalisierung im Bereich der Massenproduktion hervorgerufene -Schlechterstellung von Frauen in der Arbeitswelt in den sogenannten "Emerging Economies", den aufstrebenden Ökonomien. "Maquilapolis" gibt authentische Einblicke in das Leben mexikanischer Fabriksarbeiterinnen, die in Tijuana an der Grenze zu den USA arbeiten. Gemeinsam mit dem Videokünstler Sergio De La Torre und der Filmemacherin Vicky Funari konzipierten die Arbeiterinnen die Doku. Sie erzählt von menschenunwürdigen Lebensbedingungen, Umweltverschmutzung und Ausbeutung im Zeichen der Produktion von billigen Konsumgütern für die nördlichen Industrienationen. Das Schlagwort heißt Standortvorteil. Die überwiegende Mehrheit dieser Arbeiter sind Frauen, die Ausbeutung und Missachtung des mexikanischen Arbeitsrechtes ist vor allem ein Problem von Frauen. Der Dokumentarfilm, der unter anderem durch seine gute Filmmusik auffällt, wird im Rahmen des Frauenfilmfestivals "Female Labour Moves" (28. bis 29. Mai), das vom Verein Frauensolidarität ( www.frauensolidaritaet.org) und dem Filmfestival Normale organisiert wird, gezeigt. (Thomas Meickl)

Maquilapolis - City of Factories

USA/MEX 2006. Regie: Sergio De La

Torre/Vicky Funari. 60 Min.

Das Los eines zu ernsten Filmes

D er Name Hannah Montana sagt vielen nichts. In der Welt der acht- bis 13-jährigen Mädchen aber ist diese Kunstfigur ein Superstar. In der gleichnamigen Fernsehserie führt die Schülerin Miley Stewart, getarnt mit Perücke, ein geheimes Doppelleben als Popstar. Mit "Hannah Montana - Der Film" hat der Stoff den Weg auf die Leinwand gefunden. Gelungen ist die Übertragung nicht: Während die TV-Serie Charme und Selbstironie besitzt, nimmt sich der Kinofilm ernst und konstruiert ein Identitätsproblem: Das arme Kind muss sich entscheiden zwischen Showbusiness im dekadenten Los Angeles und Familienidylle im Cowboy-Land. Schluchz! Bemerkenswert aber ist, dass der Film die Emanzipation der Darstellerin von ihrer Figur markiert. Miley Cyrus hat nicht nur als Hannah Montana, sondern selbst Platten veröffentlicht. Die Tochter von Country-Sänger Billy Ray Cyrus könnte sich durchaus vom Kinderstar zu einer Popmusikerin entwickeln. Auch wenn der Film am Ende die Vereinbarkeit der beiden Identitäten behauptet: Er bedeutet wohl das Ende von Hannah Montana. (Michael Kraßnitzer)

Hannah Montana - Der Film

USA 2009. Regie: Peter Chelsom. Mit

Miley Cyrus, Billy Ray Cyrus, Emily

Osment. Verleih: Disney. 102 Min.

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