Flüchtling auf der Flucht

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Zwei französische Cops in Flirtlaune in der Fremde auf Malta und dazwischen ein ständig türmender Flüchtling, den es abzuschieben gilt? Was ist denn bitte da für ein (Un-)Film passiert? Mit "Alles unter Kontrolle" legt Philippe de Chauveron seine neue Komödie vor, nachdem er mit den Uralt-Ressentiments seiner Rassismus-Komödie "Monsieur Claude und seine Töchter" 2014 einen Überraschungshit gelandet hat: Mehr als 20 Millionen Besucher gaben ihm damals scheinbar recht, dass es schon ganz gut ist, wenn man "diese Fremden" genauer beäugt.

Und was mit den Mitteln einer (nicht sonderlich klugen) Komödie rasch in Schwarz und Weiß sortiert ist, lässt sich beliebig oft wiederholen. So auch in "Alles unter Kontrolle", der vor Klischees nur so strotzt. Grenzpolizist José Fernandez (Ary Abittan) wird befördert, zuvor muss er aber noch einen letzten Schubhäftling, den aus Kabul stammenden Karzaoui (Medi Sadoun), abschieben. Gemeinsam mit seinem Kollegen Guy (Cyril Lecomte) soll er die Ausweisung durchführen, jedoch muss man in Malta zwischenlanden und dem Flüchtling gelingt die Flucht (sic!).

Absurdes Katz-und-Maus-Spiel

Während dieses absurden Katz-und-Maus-Spiels geraten die Cops natürlich noch in Versuchung bei den fremdländischen Frauen, was die Daheimgebliebenen enerviert. Grundsätzlich gehen in "Alles unter Kontrolle" die meisten Damen nur knapp bekleidet durchs Bild, auch das ein Indiz für die eher legere Umgangsweise mit den Problemen unserer Zeit.

Philippe de Chauveron inszeniert das alles mit wenig Sinn für Zwischentöne, sondern bleibt plump und ideenlos. "Alles unter Kontrolle" will nur vorderhand heikle Themen wie Migration mit Witz auf eine andere, diskutablere Ebene heben. In Wahrheit aber schürt der Film das, was an Vorurteilen ohnehin schon vorhanden ist. Wirklich lustig ist das nicht.

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