Fotografische Missionsarbeit

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Zeit ihres Lebens machte die Amerikanerin Vivian Maier (1926-2009) Abertausende Fotos. Erst nach ihrem Tod, per Zufallsfund, kamen die Resultate ans Licht. Ihr "Entdecker" John Maloof nennt seine Arbeit, die Kunde unter die Leute zu bringen, denn auch Mission -und werkt als Regisseur von "Finding Vivian Maier" gleichermaßen für ihren Ruhm wie für den eigenen. Zu "missionieren" gilt es einerseits die Kunstwelt, bei der er durchaus trotzig einfordert, die Street Photography endlich um einen Namen zu erweitern. Der breiten Öffentlichkeit wiederum bietet er ein unlösbares Rätsel an: ein Kindermädchen, umringt von Menschen, aber mysteriös, mit Steckenpferden, die zu Obsessionen wurden. Akribisch sucht Maloof die Welt nach Zeugen ab, beschreibt die Wandlung zur Eigenbrötlerin und Horterin, deren Nachlass viel Material zur Illustration bietet. Anfangs kompakt, wird der Film zum Gang durch die Psyche Maiers -und im Willen, immer neue Argumente nachzuliefern, auch zur Geduldsprobe.

Finding Vivian Maier USA 2013. Regie: John Maloof. Polyfilm. 83 Min.

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