Aung San Suu Kyi, Friedensnobelpreisträgerin und unermüdliche Kämpferin für die Freiheit in ihrem Land Burma, stand seit dem 20. Juli 1989 unter Hausarrest der burmesischen Militärjunta. 21 Jahre lang hat sie eingesperrt in ihrem Haus in Worten, aber auch durch ihre bloße Existenz der Demokratiebewegung des Landes eine Seele gegeben. Dass sie am vergangenen Wochenende erstmals Freigang erhielt, wurde als Sieg über das Regime gefeiert. Die Wahrheit ist jedoch, dass die Macht der Junta ungebrochen ist. Suu Kyis NLD-Partei ist nach wie vor massiv unterdrückt. So wie Suu Kyi freigelassen wurde, so prompt kann sie auch wieder in Hausarrest landen. Sie selbst scheint zu wissen, was für ihre Partei das Schlimmste wäre: Wenn sie nun ihre Forderungen nach Freiheit dämpfen würde zur Erhaltung ihrer Freilassung, wie es wohl das Kalkül der Generäle ist - und wie es wohl jeder verstehen würde, angesichts der jahrelangen Haft. (tan)
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