Freundschaft und Rassismus

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Momo (Atmen Kelif) und Jacky (Gérard Depardieu) sind beste Freunde, aber im Berufsleben wenig erfolgreich. Sie halten sich mit kleinen Trickbetrügereien beim Boulespielen über Wasser. Dieses französische Nationalspiel mit den Kugeln wird auf jedem Dorfplatz praktiziert, weshalb die staubigsten Plätze der Welt in Frankreichs Innenstädten liegen. Momo ist darin höchst talentiert, weshalb er und Jacky gerne bei der Boule-WM dabei wären: Dort gibt es ein Preisgeld von 500.000 Euro, das das Ende aller finanzieller Sorgen bedeuten würde. Der Unternehmer Stéphane Darcy (Édouard Baer), ein eitler Kotzbrocken wie er im Buche steht, will die Meisterschaft ausrichten, und Momo wird tatsächlich ins französische Nationalteam gewählt. Jedoch nicht ohne Schwierigkeiten: Denn Momo ist Araber, und der Rassismus der Mitspieler und des Trainers scheinen keine Grenzen zu kennen - sie behandeln Momo wie einen Gehilfen, ohne sein wahres Talent beim Kugelschieben zu erkennen.

Neuer französischer Filmtrend

"Eine ganz ruhige Kugel“ ist ein weiterer Versuch, mit den Themen Freundschaft und Alltagsrassismus auf die leicht-lockere Art umzugehen. Famos funktionierte das in der Komödie "Ziemlich beste Freunde“, weshalb nun eine Reihe anderer französischer Filme auf den Zug aufgesprungen sind: Demnächst starten nämlich noch Titel wie "Monsieur Claude und seine Töchter“ oder "Paris um jeden Preis“. Im Fall von "Eine ganz ruhige Kugel“ hat Regisseur Frédéric Berthe mit viel Sorgfalt an seiner Geschichte gearbeitet, dennoch gelingt ihm in Rhythmus und Tempo nicht alles: Einige Pointen zünden außerdem im Französischen besser als in der deutschen Synchronfassung. Gut gewählt ist die Besetzung: Atmen Kelif und der mittlerweile sehr gewichtige Depardieu geben ein launiges Duo ab.

Eine ganz ruhige Kugel (Les invincibles)

F 2013. Regie: F. Berthe. Mit G. Depardieu, A. Kelif, E. Baer. Einhorn. 99 Min.

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