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Der diesjährige "Carinthische Sommer" glänzt mit Höhepunkten - Abschiedessaison für Intendantin Gerda Fröhlich, die das Paradefestival nach 23 Jahren verlässt.

Was, die Alte ist noch immer da! Damit dies nie jemand sagen wird können, verabschiede ich mich nach dieser Saison. Der Abschied fällt mir sicher nicht leicht, da ich emotional sehr am Carinthischen Sommer hänge. Aber ich gehe freiwillig und, wie es im 'Rosenkavalier' so schön heißt, 'mit leichten Herzen und Händen'." Immerhin zählt Gerda Fröhlich zu den am längsten dienenden Intendant(inn)en Österreichs. Stolze 23 Jahre war die promovierte Theaterwissenschafterin in dieser Funktion unangefochten und ohne Skandale tätig. Das ist in unserer schnelllebigen "Event"-Zeit sicher ein Rekord.

Und sie kann berechtigt stolz sein: Trotz des knappen Budgets ist es ihr gelungen, das "Who is who" an Künstlern von Weltrang nach Ossiach und Villach, den beiden Aufführungsorten des Kärntner Paradefestival zu engagieren. "Schwierig war es meist nur das erste Mal. Dann waren alle von der lockeren und familiären Atmosphäre begeistert und kamen immer wieder." Rudolf Buchbinder ist einer von denen, diehier am öftesten aufgetreten sind, Paul Badura Skoda war von Anfang an dabei. Die Auftritte von Leonard Bernstein waren ein großes Highlight in der Geschichte der Kärntner Festspiele. "Zu diesem Genie hatte ich eine sehr freundschaftliche Beziehung. Er schrieb mir sogar einen Walzer mit der Tempobezeichnung Nicht immer nur fröhlich'". Riccardo Muti mit der Wiener Hofmusikkapelle, die große Freundschaft zu Gottfried von Einem, der bis zu seinem Tod jedes Jahr da war und von dem viele Werke aufgeführt wurden, zählen ebenso zu den Höhepunkten wie die Uraufführungen von 150 bis 200 Konzertstücken, 13 Kirchen-, 6 Kammer- und allein 21 Kinderopern. "Kinder hatten bei uns immer einen hohen Stellenwert." Krenek, Eröd, Bresgen, Schwertsik, Khatschaturian, Füssl sind nur einige der Komponisten, von denen es hier Uraufführungen gab.

Ihrem Nachfolger Thomas Daniel Schlee, der hier schon als Organist und Komponist tätig war, streut die Intendantin schon vorweg Blumen: "Er ist sicher mein Wunschkandidat und ich habe großes Vertrauen, dass er den Geist der Begegnung und die Einzigartigkeit des CS weiterführt und sich nicht vom Getöse unserer Zeit übertönen lassen wird."

Jetzt aber freut sie sich noch auf ihre Abschiedssaison, die am 7.Juli im malerischen Stiftshof in Ossiach eröffnet und bis 31. August dauern wird. Sie ist gespickt mit Highlights und Stars wie Zubin Metha mit dem Orchester des Maggio Musicale Fiorentino, dem Mariinsky-Orchester unter Valery Gergiev, dem Russischen Nationalorchester unter Mikhail Pletnev, dem Budapest Festival Orchestra unter Ivan Fischer, der Wiener Akademie unter Martin Haselböck, Cyprien Katsaris, Bo Skovhus, Robert Holl, Rudolf Buchbinder, Julian Rachlin, Bernarda Fink, Vadim Repin, Stefan Vladar, Donna Leon, James Galway, Sonja Sutter, Paul Badura Skoda, den traditionellen Musiktheatertagen für Kinder, den Uraufführungen von zwei Opern und einer Abschlussgala unter dem Titel "Sag zum Abschied 'Fröhlich' Servus" mit Michael Heltau.

Infos und Karten: www.carinthischersommer.at, e-mail: office@carinthischersommer.at. Tel.: 04243/2510, Fax: 04243/2353.

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