Gauguin im Knusperhäuschen

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Eine umfangreiche Gauguin-Ausstellung zeigt man in Graz. Unter dem Titel "Von der Bretagne nach Tahiti" sind rund 100 Bilder, Grafiken und Objekte aus Keramik und Holz aus Museen in Europa und Amerika ausgestellt, darunter berühmte Tahiti-Bilder aus dem Puschkin- Museum in Moskau, hervorragend sind die Selbstporträts und die sensiblen Landschaften der Bretagne.

Leider wird die Gestaltung der Ausstellung der Qualität der Werke nicht gerecht. Im ersten Raum wird der erschütternde "Grüne Christus" vom drittklassigen Ölbild eines unbedeutenden Malers und der Kopie einer Steinplastik flankiert. Die Selbstporträts sind in einen schmalen Rundgang verbannt, dafür sind die beiden schönsten Säle für eine Dunkelkammer mit Video-Show und der Knusperhäuschen-artigen Nachbildung eines Restaurants verschwendet.

In schrägen Abstandshaltern aus Plexiglas auf den Fußböden sieht man die Bilder zum zweiten Mal oder sein eigenes Spiegelbild. Sie verhindern aber nicht, dass die Besucher den Bildern sehr nahetreten. Bei einer Anzahl von Werken, darunter dem Triptychon "Jahreszeiten", fehlen sie, man kann die Werke mit Händen berühren und tut es auch. Die Decken mancher Räume sind mit Rundgewölben verkleidet und erinnern an Bahnhofshallen.

Hohe Qualität mit einfachen Mitteln zeigt hingegen die Neue Galerie in der Sackstraße mit der Landschaftsmalerei-Ausstellung "Unter freiem Himmel". Zusammen mit Landschaften der Schule von Barbizon, die Dauerleihgabe eines Stifters, sind Werke österreichischer Maler ausgestellt, darunter Bilder aus dem Schindler-Kreis und als Besonderheit steirische Malerinnen wie Marie Baselli oder Marianne Koch-Langentreu.

("Von der Bretagne nach Tahiti": bis 1. Oktober, "Unter freiem Himmel": bis 3. September)

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