Gefährdetes Gehirn als Herausforderung

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Medizin • "Erkrankungen des Gehirns“ verursachen in Europa heute den größten Anteil der gesamten Krankheitslast.

Ein Schreckgespenst geht um in Europa: Es ist die Angst vor der Überalterung der Gesellschaften und ihren wahrscheinlichen Folgen. Dies gilt insbesondere für die Zunahme von altersbedingten Erkrankungen des Gehirns wie z.B. Alzheimer-Demenz, Morbus Parkinson oder Schlaganfälle. Kurz vor Abschluss des "Europäischen Monats des Gehirns“ im Mai bestätigte eine Konferenz in Dublin, dass Gehirnerkrankungen in Europa zu den häufigsten Krankheiten überhaupt zu zählen sind- mit enormen Auswirkungen für die Betroffenen, deren Angehörige, das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft. In Europa verursachten Gehirnerkrankungen im Jahr 2012 Kosten von rund 800 Milliarden Euro.

Bereits vor knapp zwei Jahren hatte eine europaweite Studie für weltweites Aufsehen gesorgt: Demnach leiden pro Jahr 38 Prozent der EU-Bevölkerung an einer Erkrankung des Gehirns - eine Krankheitsgruppe, die in Europa die größte Krankheitslast verursacht. Das Fazit: Erkrankungen des Gehirns stellen für die europäischen Gesundheitssysteme die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts dar.

Prävention gefragt

Dass psychische und neurologische Krankheiten gemeinsam erfasst werden, ist ein junger Ansatz. Damit soll Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen oft ähnliche Mechanismen zugrunde liegen, und auch der anhaltenden Stigmatisierung psychischer Störungen entgegengewirkt werden.

Rezente Studien weisen aber auch darauf hin, dass zumindest steigende Demenz-Raten nicht zwangsläufig das Schicksal einer alternden Gesellschaft sein müssen, wobei präventiven Maßnahmen wie zum Beispiel regelmäßiger körperliche Bewegung ein hoher Stellenwert beigemessen wird. (mt)

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