Gefährliches Gewissen

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An Leo Demidow haben nicht wenige Schlagworte der Sowjetgeschichte ihre Spuren hinterlassen. Vom Hunger-Genozid in der Ukraine bis hin zu Afghanistan stellte ihn der Brite Tom Rob Smith eine Romanthriller-Trilogie lang vor unerträgliche Entscheidungen. "Kind 44", die Verfilmung des ersten Buchs, spielt vorrangig am Ende der Stalin-Ära. Als der Sohn seines Kollegen und Freunds tot aufgefunden wird, ist für Leo das Ende seines Lebens als linientreuer Geheimpolizist gekommen: Er kann sich der Lüge, dass es im sozialistischen Paradies keinen Mord gibt, nicht fügen. Deshalb wird er denunziert, entrinnt knapp der Liquidierung und landet strafversetzt in der Provinz - wo ein Mord nach gleichem Muster passiert. Ridley Scott ("Gladiator") fungierte hier zwar nur als Produzent, Regisseur Daniel Espinosa folgt aber in seinen Fußstapfen, was optische Ausgestaltung und Überhöhungen betrifft. An den faden Schablonen, die sich Figuren nennen, kann er aber auch so kaum Interesse erzeugen.

Kind 44 (Child 44)

USA/GB/CZ/RO 2015. Regie: Daniel Espinosa. Mit Tom Hardy, Noomi Rapace, Gary Oldman. Constantin. 137 Min.

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