Geheimnisvolle Shakespeare-Sonette

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Shakespeares im Jahr 1609 erstmals im Druck erschienene 154 Sonette gelten bis heute als beispielhafte Vorbilder hochkultureller Liebeslyrik. Es sind geheimnisvolle, mitunter schwer zu deutende Gedichte der Liebe, in deren Zentrum ein schöner Junge, dessen Rivale und eine mysteriöse Dame stehen. Das aber gerät bei dem von Michael Schachermaier gemeinsam mit Matthias Hartmann eingerichteten Abend gänzlich zur Nebensache.

Theatralische Impromptus

Die 18 ausgewählten Sonette, die der Komponist und Sänger Karsten Riedel vertont hat, sind nur lose miteinander verbunden. Ein thematischer Bogen über die Liebe hinaus lässt sich zwischen den teilweise altenglisch vorgetragenen Versen kaum ausmachen. Aber auch das tut dem Vergnüglichen des Abends keinen Abbruch. Eigentlich handelt es sich bei "Fool of Love“ um ein durch theatralische Impromptus unterbrochenes Konzert.

Den Hauptpart bei dieser Revue hat Riedel selbst. Vor einem halboffenen bodenlangen dunkelroten Plüschvorhang spielt er Klavier oder Gitarre, während die Osttiroler Musicbanda Franui in einer kongenialen Instrumentierung seine lyrischen Vertonungen begleitet. In der Mitte der Bühne nimmt zwischen den Musiknummern der Puppenspieler Nikolaus Habjan mit seiner Puppe, einem kahlköpfigen, eiergesichtigen Herrn, Platz. Mit ihm spielen und singen die Burgschauspieler Dörte Lyssewski, Sunnyi Melles, Johannes Krisch, Tilo Nest und Nicholas Ofczarek meist mit unverhohlen ironischem Unterton. Was für großartige, wandlungsreiche Sprecherstimmen sind da zu hören! Und es es grenzt an Magie, wie Habjan aus der Puppe ein beseeltes Wesen macht. Durch wenige Posen und Gebärden offenbart sich uns ihre "Seele“, ihre Freude und Trauer, ihr Missfallen und Übermut.

weitere Termine

27. Februar, 15., 21. März

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