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Sagenhafte 100 Millionen Dollar - 1,6 Milliarden Schilling! - wird die Rückrufaktion für den gentechnisch veränderten Mais des Pharmariesen "Aventis" kosten. Das US-Landwirtschaftsministerium hat das Unternehmen dazu verdonnert, die ganze heurige "Starlink-Mais"-Ernte zurückzuholen, damit dieser nicht in Lebensmittel verarbeitet werde. Bei Zehntausenden von Tonnen dürfte das nämlich schon passiert sein, obwohl die Behörde diese Sorte nur als Tiernahrung freigegeben hatte. Diese genmanipulierte Maissorte könnte nämlich beim Menschen Allergien auslösen.

Wieder einmal wird dem Konsumenten vorexerziert, dass man sich nicht wirklich um ihn schert. Er hat ja auch kein Sensorium dafür, ob die Corn Flakes oder das Müsli, die er verzehrt, gentechnisch veränderte Ware enthält. Hätte die Verbraucherorganisation "Genetically Engineered Food Alert" nicht den "Starlink-Mais" entdeckt, wären die Chips von "Kraft Foods" weiter im Handel. Alles halb so schlimm, beteuert Aventis. Die Schädlichkeit des Produkts sei nicht bewiesen. Solche Rechtfertigung kennt man schon. Sie mag sogar zutreffen. Vielleicht ist die Gefahr wirklich nur minimal - und Schädigung tritt tatsächlich nur unter ganz bestimmten Umständen auf. Aber das ist es ja gerade, was wir aus der Umweltdebatte gelernt haben sollten: Überall minimale Schadenspotentiale, die für sich betrachtet unbedeutend sein mögen, wirken in ihrer massenhaften Verbreitung und in ihrem Zusammenspiel aber verheerend. Reichen Ozonloch und Treibhauseffekt nicht als Warnzeichen vor lockerem Umgang mit gentechnischen Neuerungen? CG

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