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Es geschah in Brüssel
Brüssel ist heute das Herz des sich einigenden Europa. Vor 500 Jahren war es der Kern, aus dem das Reich wachsen sollte, „in dem die Sonne nicht unterging".
In Rrüssel führte am 9. Dezember 1496 Philipp der Schöne, Sohn des Römisch-Deutschen Königs Maximilians I. und der Maria von Rurgund, seine Gattin Johanna von Kastilien-Aragonien ein. Von hier aus regierte Philjpp die Niederlande - bis er, erst 28jährig - starb. Mit dieser Ehe war aber auch die Verbindung der Habsburger über Rurgund hinaus nach Spanien hergestellt.
In Rrüssel wurde Philipps Sohn Karl 1515 mit 15 Jahren für volljährig erklärt. Er, 1519 zum Römisch-Deutschen König gewählt, sollte alles erben, die Kaiserkrone des Reichs wie die Erblande der Habsburger. Mit der Eroberung der neuentdeckten Gebiete in Süd- und Mittelamerika dehnte sich sein Reich nach Übersee aus.
Die Einheit des Reichs wie die des katholischen Glaubens zu erhalten, waren die ideellen Ziele des jungen Kaisers. Von außen bedrohte Frankreichs König Franz I. Karls Herrschaft.
Im Innern des Reichs kämpften die protestantischen Fürsten weniger um die Anerkennung des neuen Glaubens als für die Stärkung ihrer Positionen auf Kosten der Zentralmacht. Die Einheit der Kirche war durch die Reformation in Frage gestellt. Der Augsburger Religionsfriede mußte deren Existenz anerkennen.
Damit sah Karl schließlich sein Lebenswerk gescheitert. Mit 55 Jahren war er ein gebrochener Greis. Am 25. Oktober 1555 erklärte er in Rrüssel vor den Notabein des Reichs seinen Rücktritt von allen Funktionen. Am 15. Jänner 1556 übergab Karl seinem Sohn Philipp die Herrschaft in den italienischen und spanischen Gebieten. Am 12. September 1556 - vor 440 Jahren - trat er seinem jüngeren Rru-der Ferdinand, der schon seit 1521 die österreichischen Erblande regierte, auch die Würde des Römischen Kaisers ab. Darrtit war das Haus Habsburg in eine österreichische und eine spanische Linie geteilt.
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