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FRANKFURTER BUCHMESSE

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Für die Zeit vorn 23. bis 28. September präsentiert sich auf dem Messegelände rn Frankfurt am Marn wieder die Frankfurter Buchmesse, die nach dem Krieg dazu beigetragen hat, Frankfurt in diesen Tagen zum Mittelpunkt des geistigen Lehens zu machen. Die Frankfurter Buchmesse, die jetzt zum sechsten Male nach Beendigung des Krieges statt findet, kann auf eine fast 500jährige Vergangenheit zurückblicken, da bereits im fahre 1240 Frankfurt als einer der ersten Messeplätze Europas erwähnt wurde, auf dem ein schwunghafter Handel mit Büchern sich entwickelt hatte. Noch heute trägt in der Erinnerung an diese Vergangenheit in der Umgebung der St.-Leonhards-JKirche eine Gasse den Namen Buch-Gasse. Bis 1750 war die Frankfurter Buchmesse führend. Erst im nächsten Jahr wurde die Messe, um drückenden Zensurbeschränkungen zu entgehen, nach Leipzig verlagert, und wieder war es der gleiche Grund, der nach 200 Jahren die Verleger zwang, 1945, nach Beendigung des Krieges, in Frankfurt das Zentrum buchhändlerischen Schaffens aufzubauen.

' In den letzten sechs Jahren hat eine eindrucksvolle Entwicklung der Frankfurter Buchmesse das Gepräge gegeben. Waren es 1949 nur 205 deutsche Aussteller mit 8400 ausgestellten Büchern, davon 3100 Neuerscheinungen, so betrug die Zahl im Jahre 1950 das Doppelte und außer 360 deutschen Ausstellern, waren schweizerische, österreichische, französische, amerikanische, englische, holländische und schwedische Verleger vertreten. Die Frankfurter Buchmesse wies bereits 26.000 ausgestellte Bücher auf, davon 5000 Neuerscheinungen.

Diese ständige Aufwärtsentwicklung hielt auch in den nächsten Jahren an. Im Vorjahr waren es bereits 982 Aussteller. Deutschland, Belgien, Oesterreich, Dänemark, Finnland, Frankreich, England, Italien, Holland, Schweiz, Schweden, Spanien und Amerika brachten allein 44.000 Bücher, davon zirka 8200 Neuerscheinungen, auf die Frankfurter Buchmesse. Dieses Rekord-Ergebnis ist bereits neuerdings überholt, denn nach den Anmeldungen werden heuer auf der Frankfurter Buchmesse über 1000 Aussteller vertreten sein und die Neuerscheinungen sind von 8200 des Vorjahres auf 12.000 gestiegen.

Die führenden österreichischen Verlage sind selbstverständlich mit ihren Neuerscheinungen auf der Frankfurter Messe vertreten. Wir finden hier, um nur einige in alphabetischer Reihenfolge zu nennen, die Verlage: Amalthea-Verlag, Deuticke, Domverlag, Herder, Herold, Kremayr & Scheriau, Oesterreichische Staatsdruckerei, Otto-Müller-Verlag, Styria, Tyrolia, Wancura, Zsolnay und viele andere.

Bemerkenswert und die immer größer werdende Resonanz der Frankfurter Buchmesse dokumentierend ist auch die diesmalige Beteiligung von allein neunundfünfzig führenden amerikanischen Verlagen.

So wird die Frankfurter Buchmesse auch diesmal eine unerhört eindrucksvolle Schau des europäischen Buchverlages bieten und es ist außerordentlich erfreulich, festzustellen, daß auch das österreichische Verlagswesen durch seine repräsentattven Unternehmungen bei diesem bedeutsamen internationalen Treffen vertreten erscheint..

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