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Italienische Sprachführer

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Einführung in das Studium der italienischen Umgangssprache. Ein Praktikum für Anfänger. Von Giorgio und Maria R e s s m a n n. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Wilhelm Braumüller, Wien.

In diesem Ressmannschen „Praktikum für Anfänger“ bildet die italienische Umgangssprache selbst die Grundlage des Studiums. Die Verfasser haben darin das Wesentlichste aus der verwirrenden Stoffülle herausgegriffen, um den Lernlustigen nicht nur passives Verstehen, sondern vornehmlich aktives Sprachkönnen zu vermitteln. Namentlich auch denjenigen, die sich für eine Italienreise im Heiligen Jahr schnell und auf praktische Weise die Kenntnis der Alltagssprache, der notwendigsten Redewendungen und einen praktisch verwendbaren Wortschatz aneignen wollen, sei diese Einführung in die heutige Umgangssprache als sprachliches Vademekum empfohlen. Eine kurze Grammatik und zwei systematisch geordnete Wörterverzeichnisse erhöhen den Wert dieses neuzeitlichen Lehrbuches.

Der neue Mussafia. Lehr- und Übungsbuch der italienischen Umgangssprache. Von Giorgio Ressmann. 5., verbesserte Auflage. Wilhelm Braumüller, Wien.

Hier liegt ein zeitgemäßes Lehr- und Übungsbuch für den praktischen Gebrauch vor, das die lebendigen Formen der italienischen Sprache weniger mittels starrer Regeln als

Das Alltagsleben im alten Rom. Von Jerome Carcopino. Verlag Margarete Friedrich Rohrer, Innsbruck-Wien. 468 Seiten, 16 Tafeln.

Das vor rund zehn Jahren erschienene treffliche Werk des verdienstvollen französischen Altertumforschers wird nunmehr auch in einer von Dr. Lotte S c h a u k a 1 besorgten, im allgemeinen recht guten deutschen Ubersetzung vorgelegt. Was bei Carcopinos Werk angenehm berührt, ist sein Bestreben, auch dem Tun und Treiben des kleinen Mannes gerecht zu werden, wozu freilich die literarischen Zeugnisse aus dem Altertum nicht ausreichen. Eine stärkere Auswertung der Inschriften und der archäologischen Funde kann hier allein weiterhelfen. Damit erfährt das konventionelle Bild der Antike eine wichtige Ergänzung. Wohnungselend und Kampf ums tägliche Brot stehen einem riesigen Luxus auf Seiten weniger Begüteter gegenüber. Es mutet geradezu modern an, wenn man etwa Seite 288 liest: „Die in geistigen Berufen Tätigen waren allem Anschein nach nicht so gut daran wie die Geschäftsleute und die Arbeiter.“ Reichliche Anmerkungen am Schlüsse ermöglichen dem Fachmann eine Überprüfung. Die Bibliographie und die Zitate hätten freilich in der deutschen Ausgabe auf den neuesten Stand gebracht und einem deutschsprachigen Leserkreis angepaßt werden sollen. Seit 1939 ist doch mancherlei erschienen. Erwähnt sollen auch die guten Bildtafeln werden, die allerdings nicht immer in Beziehung zum „Alltagsleben“ stehen. Der Druck ist leider wenig sorgfältig korrigiert und weist manche sinnstörende Druckfehler auf.

Prof. Dr. Balduin S a r i a

Zur Getreidepolitik oberitalienischer Städte im 13. Jahrhundert. Von Hans Conrad Peyer. Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, herausgegeben von Leo Santifaller, Band XII. Wien, Universum-Verlagsgesellschaft. 183 Seiten.

Ist die große Bedeutung des Getreidehandels im Mittelalter wohl bekannt und auch für einzelne wichtige Städte Italiens wissenschaftlich erfaßt, so bringt dieses Buch durch die vergleichende Betrachtung der Maßnahmen und vor allem der Gesichtspunkte bei der Getreidebeschaffung verschieden großer Städte Norditaliens neue allgemeine Erkenntnisse. Denn im 13. Jahrhundert waren nicht nur wie heute Ein- und Ausfuhrbestimmungen und Wirtschaftsverträge, Preisregelungen und Monopole für Getreide gang und gäbe, sondern die Quellen zeigen im wesentlichen eine doppelte Tendenz: das Getreide zur eigenen Versorgung und für die Stapelung auch durch politische Druckmittel zu beschaffen und mit dem Getreide Machtpolitik gegenüber Nachbarn, etwa unterworfenen Städten oder auch darauf angewiesenen Berggebieten, zu üben. Der Autor legte seinen Ausführungen eingehende Forschungen auch in italienischen Stadtarchiven zugrunde. Es fällt die Klarheit der Darstellung wohltuend auf.

Dr. Anna C o r e t h durch zahlreiche Beispiele aus den verschiedenen Gebieten des täglichen Lebens und des Wissens verständlich zu machen und durch stets anregende Übungen einzuprägen sucht. Ein umfangreiches Wörterverzeichnis und eine Zusammenstellung der wichtigsten Redewendungen beschließen diesen ersten Band des Werkes. Ein Lehrbuch, das zuverlässig und praktisch zugleich für Schulen und zum Selbstunterricht aufs wärmste empfohlen werden kann. Dr. Franz Meyer

Parlano i Montl. Von Antonio Berti. Hoepli, Milano. 552 Seiten.

325 konkrete oder abstrakte Gegenstände, die mit dem Alpinismus in Zusammenhang stehen (zum Beispiel valanga, Lawine, oder pericolo, Gefahr, fulmine, Blitz, oder profa-nazione, Entweihung), werden in alphabetischer Reihenfolge nach Art eines Lexikons durch 1040 teils spannende, teils humorvolle Erzählungen der hervorragendsten alpinen Schriftsteller oder durch Zitate von unseren größten Dichtern und aus der Bibel behandelt. Dieses wunderbare Werk des rühmlich bekannten alpinen Schriftstellers und Arztes Prof. Dr. Berti in Vicenza, dem Andenken seines in deutscher Gefangenschaft verstorbenen Sohnes Sandro gewidmet, wird jedem der italienischen sprachekundigen Alpinisten einen erhebenden Genuß bereiten.

Univ.-Prof. Dr. Robert S t i g 1 e r

Dynamische Wirtschaft. Von R. F. H a r r o d.

Humboldt-Verlag, Wien. 208 Seiten.

Der Verfasser, Professor in Oxford, ist offensichtlich Schüler von Keynes, wenn auch durchaus kritisch eingestellt. Mit dem vorliegenden Buch gibt Harrod einen Einblick in jene Fragen, welche mit dem immanenten Wandel des wirtschaftlichen Geschehens in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen (etwa Bevölkerungsentwicklung und Vollbeschäftigung). Gleichzeitig wird ein ausgezeichneter Bericht über den Stand der heutigen Wirtschaftstheorie im Sinne der vom Verfasser vertretenen Lehrmeinung geboten. Da Harrod jeweils auf die Gegenwartsprobleme Bezug nimmt, so in der Frage des Zinses oder der Ausweitung der Handelsbilanz, gewinnt das Werk an Wirklichkeitsnähe. Wenn auch keineswegs für Anfänger gedacht, hat das Buch dennoch den Charakter eines Grundrisses der Volkswirtschaftslehre. Die Ubersetzung ist ausgezeichnet. Walter Linsbauer

Gustav Mahler. Erinnerungen und Briefe. Von Alma M a h 1 e r. Bermann-Fisdier-Verlag.

Es bereitet dem Rezensenten einige Mühe, über dieses Buch in wohlgesetzten Worten zu berichten. Denn wir haben hier weder ein literarisches Kunstwerk oder eines jener Erinnerungswerke im Stil von „Besonnte Vergangenheit“ vor uns, sondern höchst persönlich-private und temperamentvolle tagebuchartige Aufzeichnungen nebst einem etwa die Hälfte des Bandes umfassenden Teil, der die an Alma Schindler-Mahler gerichteten Briefe Gustav Mahlers umfaßt. Die Gattin des Komponisten und Hofoperndirektors berichtet von ihrem bewegtesten Lebensabschnitt, der von der Verlobung und Verheiratung im Jahre 1911 bis zum bitteren Ende, bis zu Mahlers Tod (1911) reicht. So entsteht nicht nur ein Bild Mahlers aus allernächster Nähe, sondern wir bekommen auch einen sehr lebendigen Eindruck von der hektischen Sphäre um Mahler mit ihren Kunstbestrebungen, persönlichen Beziehungen, Freundschaften und Intrigen. Sehen wir von dem Allzupersönlichen ab, so fesselt vor allem eine Reihe Porträts berühmter Künstler um Mahler. Pfitzner, dessen Werk Mahler sehr gefördert hat, konnte seinerseits nicht die geringste Beziehung zu Mahlers Musik finden. Die beiden waren „aus zü verschiedenem Holz geschnitzt“, und zwischen ihnen gab es „nur kurze Momente eines schnell wieder schwindenden Sichverstehens“. Ähnlich spannungsreich war das Verhältnis zu Richard Strauß und seiner Gattin, und wenn wir auch nicht alles, was darüber mitgeteilt wird, au pied de la lettre nehmen dürfen, so bleibt des Interessanten genug. Besonders lebendig ist auch die Schilderung des jungen Schönberg, der im Gespräch „in einen Taumel von Paradoxien“ geriet. Sehr herzlich war das Verhältnis Mahlers zu Gerhart Hauptmann, das — nach Alma Mahlers Darstellung — nur durch das „langsame Denken und gehemmte Sprechen“ des Dichters beeinträchtigt wurde. In diesem Buch findet sich auch die authentische Wiedergabe jenes vielzitierten kurzen Gespräches über die moderne Musik, das zwischen Brahms und Mahler auf der Brücke in Bad Ischl stattfand. — Das Manuskript dieses Buches wurde, nach dem Datum des Vorwortes zu schließen, bereits 1.939 beendet. „Die Türen sind zugefallen. Von beiden Seiten her ... Auch ich fühle mich daher nicht mehr behindert, von Erlebnissen mit Menschen zu berichten, die heute noch im Dritten Reiche wirken und eine Rolle spielen!“ Vielleicht hätte eine Niederschrift zehn Jahre später manches in etwas versöhnlicherem Licht erscheinen lassen. Dr. H. A. Fiechtner

Die Biographie. Einführung in ihre Geschichte und ihre Problematik. Von Jan R o m e i n. Aus dem Holländischen übersetzt und bearbeitet von Dr.-U. Huber Noodt. Francke-Verlag, Bern. 196 Seiten.

In sehr ansprechender Weise bietet der Amsterdamer Historiker, ein Schüler des berühmten Huizinga, in wenigen übersichtlichen Kapiteln eine Theorie und Methodik der „Biographie“ schlechthin, die wir um so mehr begrüßen, als ähnliche Versuche schon sehr lange Zeit kaum unternommen wurden. Zwei geschichtlichen Kapiteln über „Die Biographie in Europa“ und „Die moderne Biographie“ schließen sich Betrachtungen über „Methode“ und „Technik“ der Biographie an. Ein kurzes „Nachspiel“ behandelt sehr geistreich die Frage, ob die Biographie mehr Wissenschaft oder mehr Kunst sein soll. — Die Darstellung eines so umfangreichen Gebietes auf so knappem Raum kann nicht restlos befriedigen und muß sich auf manche Einwände gefaßt machen. Das Thema ist nach keiner Richtung hin wirklich ausgeschöpft. Trotzdem ist das Büchlein eine ernstzunehmende Arbeit, und jeder historisch interessierte Leser wird sie mit großem Gewinn benutzen.

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