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Machtkampf nach Lenins Tod
Am 21. Jänner 1924 — vor 70
Jahren - war Wladimir Iljitsch Lenin gestorben, erst 53 Jahre alt. Am 27. Jänner wird er am Roten Platz beigesetzt.
Eine Troika aus Josef Stalin, Lew Kamenew und Grigorij Sinowjew übernimmt die Führung der Partei. Stalin hält die Trauerrede — und mit diesem Tag setzt der Kampf um die Macht im Sowjetreich ein.
In nur sechs Jahren hatte Lenin, mit deutscher Hilfe aus der Emigration heimgekehrt, die russische Revolution zur Diktatur des Proletariats umfunktioniert, die Herrschaft der Bolschewiki in mehrjährigem Bürgerkrieg nicht nur in Rußland gesichert, sondern auch in der Ukraine und im Kaukasus wieder hergestellt, obwohl er denen wie allen andern Völkern des Zarenreichs einst die Selbstbestimmung zugesichert hatte.
Lenins engste Mitarbeiter in dieser Zeit waren Leo Trotzki und Josef Stalin, der als Generalsekretär der Partei bereits alle Fäden in der Hand hielt.
Trotzki hatte schon Ende 1923 die Verselbständigung des bürokratischen Apparates der Partei kritisiert. Auf dem Parteikongreß unmittelbar vor Lenins Tod konnte sich die innerparteiliche Opposition nicht durchsetzen.
Der Kongreß bestätigte auch das von Lenin verkündete Fraktionsverbot. Mit diesem sollte die Einheit der Partei gesichert werden - es bot nun die Grundlage für die Alleinherrschaft Stalins, für die Verurteilung aller „Rechts-“ oder „Linksabweichler“, für den Terror der folgenden Jahrzehnte.
Kamenew, Sinowjew, Trotzki und viele andere Kampfgenossen der kommunistischen Revolution fielen in diesen Jahren Stalins Machtanspruch zum Opfer.
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