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Umkämpftes Jerusalem

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Auf Jassir Arafats Vorstoß für sofortige Gespräche dekretierte Jizchak Rabin: „Über Jerusalem wird erst 1996 verhandelt“.

Heute streiten Israeli und Palästinenser um Jerusalem. Im Mittelalter war es anders: Fast 200 Jahre lang tobten die Kreuzzüge um die „Befreiung“ des Heiligen Landes von der Herrschaft der Moslems - eine der düstersten Epochen des Mittelalters.

Am 23. August 1244 - vor 750 Jahren - eroberten die Tataren im Dienst des Sultans die Stadt Davids, womit das „Christliche Königreich Jerusalem“ sein Ende fand. Aber bis 1918 führte der österreichische Kaiser diesen Königstitel.

Nach der Zerstörung durch die Römer - 70 und 135 n. Chr. - war Jerusalem 300 Jahre für Juden gesperrt. 638 wurde die Stadt von den islamischen Arabern, 1076 von den türkischen Seldschuken erobert. Erst diese schikanierten die christlichen Pilger, die von den Arabern geduldet worden waren. 1095 rief Papst Urban II. in Clermont zum Kampf auf: „Ein gottloses Volk hat das Vaterland des Herrn in seiner Gewalt!“

Sieben Kreuzzüge - sie sollten ursprünglich eine „Wallfahrt“ sein, die den Sündern Ablässe bringen konnten. Der Einsiedler Peter von Amiens predigte den Armen und Entrechteten, sie könnten der Leibeigenschaft entrinnen, Dieben und Mördern, sie würden der Strafe entgehen. Wilde Haufen brachen auf, erschlugen schon im Rheinland viele Juden - und wurden auf dem weiteren Weg von der Bevölkerung erschlagen.

1096 zogen 300.000 Kreuzritter nach Palästina, eroberten 1099 Jerusalem Und massakrierten die Verteidiger. Sechs weitere Kreuzzüge wurden zu Eroberungszügen gegen das Byzantinische Reich und zu Nebenkriegsschauplätzen innereuropäischer Auseinandersetzungen. Erst der Tod Ludwigs IX. von Frankreich in Tunis setzte ein Ende.

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