Italien hat sich angeboten, die Führung der für Albanien vorgesehenen Schutzmacht zu übernehmen. Die übrigen europäischen Staaten haben diesen Wunsch gerne erfüllt. In Albanien selbst ist das italienische Angebot mit weniger Begeisterung aufgenommen worden, nicht nur wegen der restriktiven Maßnahmen der italienischen Behörden gegen die albanischen Flüchtlinge.
Für Italien war Albanien seit je Ziel expansiver Träume, die oft genug in plötzliche Aktionen mündeten. Seit die Venezianer im östlichen Mittelmeer mit den Osmanen konkurrierten, zählte die Ostküste der Adria zum „mare nostro”.
Im Balkankrieg 1912 unterstützten Italien und Österreich-Ungarn die Unabhängigkeitswünsche der Albaner, um Serbien und Griechenland nicht zu stark werden zu lassen. Im Ersten Weltkrieg auf alliierter Seite, räumte Italien die besetzten Gebiete in Albanien erst 1922.
1939 kamen die Italiener wieder. König Vittorio Emmanuele übernahm nach der Kaiserkrone Abessiniens auch die Königskrone Albaniens. Von dort versuchte Italien, nach Griechenland vorzustoßen und mußte von der Deutschen Wehrmacht vor dem Gegenstoß der Hellenen gerettet werden. Nach dem Ende des Kommunismus waren die Italiener die ersten, die sich mit Wirtschaftshilfe den Einfluß zu sichern wußten.
