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Der Musiktheater-Schwerpunkt beim kommenden steirischen herbst.

Im steirischen herbst 03 ist dem Musiktheater ein Programmschwerpunkt gewidmet. Dabei verspricht das Festival - treu seinem avantgardistischen Anspruch - spannende Einblicke in die aktuelle Produktion, die sich in unorthodoxer Vielfalt präsentiert: vom amerikanisierend postmodernen Mix divergierender Sparten und Mittel, zwischen Ernst und Unterhaltung changierend, bis hin zu Uraufführungen neuesten Musiktheaters. Im Kulturhauptstadtjahr will man europäische Themen verhandeln. Dies äußert sich vor allem in der politisch aktuellen Dimension der Beiträge. Als deren gemeinsamer ästhetischer Brennpunkt wird eine sich formal wie inhaltlich manifestierende Tendenz zur Grenzüberschreitung sichtbar.

Tanz, Konzert und Ausstellung verschmelzen bei der "Choreographischen Installation" Insideout (ab 18. 9.) in einem interdisziplinär gestalteten, vielschichtigen Kunstraum. Unter Einbeziehung des Publikums fragt die junge deutsche Starchoreografin Sasha Waltz nach Wertewandel und Identitätsbildung in einer multikulturell geprägten Welt. Rebecca Saunders steuert die Musik bei.

Komposition und Improvisation verbindet Christian Muthspiels musiktheatralisches Ereignis für große und kleine Menschen (ab 27. 2. 2004) nach einer Erzählung des portugiesischen Nobelpreisträgers José Saramago. Die Modemesse Dry Clean Show (ab 21. 11.) zu experimentellen Klängen des Tirolers Wolfgang Mitterer ist als "Messe im Doppelsinn des Wortes" konzipiert. Auf unterhaltende Weise setzt sich die Berliner Modeschöpferin Lisa D. mit den Bedingungen von Konsum und Warenproduktion im globalen Kapitalismus auseinander.

In Bernhard Langs erstem abendfüllendem Musiktheater Das Theater der Wiederholungen (UA 4. 10.) nach de Sade, William Burroughs und Prozessakten sollen europäische und amerikanische Geschichte in ihrer Verflechtung vom Absolutismus bis zur aktuellen Weltpolitik als "Geschichte der Grausamkeit" erfahrbar werden.

Lost Highway von Olga Neuwirth (UA 31. 10.) basiert auf einem Libretto Elfriede Jelineks nach dem gleichnamigen Film des Amerikaners David Lynch. Schizoide Charaktere, Terror und Brutalität, dargestellt als Produkt des Unbewussten, kennzeichnen die Story. Durch das Einbeziehen verschiedener Künste will die Komponistin "Raum schaffen für die schöpferische Phantasie", um "die Irrationalität des menschlichen" Daseins zu enthüllen.

Musikimmanent theatralische Kompositionen vereint das musikprotokoll (ab 13. 11.) unter dem Titel theatrical spaces.

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